Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet INGOLF
(getauft am 24.03.2009)
Am 24. März 2009 wurde das Tiefdruckgebiet, das
sich über dem Nordatlantik zwischen Neufundland und Grönland gebildet hatte,
auf den Namen INGOLF getauft. Der Kerndruck des Tiefdruckgebietes INGOLF, das 24
Stunden später bereits zwischen Grönland und Island angekommen war, lag bei circa
1000 hPa.
Bis zum 25. März verlagerte sich das
Tiefdruckgebiet INGOLF bis in die Region Faröer-Inseln / Shetland-Inseln /
Orkney-Inseln, wobei der Kerndruck bei rund 990 hPa lag, sich das Tief bis
dahin also etwas verstärkt hatte. So erreichten erste kompaktere Wolkenfelder
in der Nacht zum 25. März die Benelux-Staaten und es setzte bei Temperaturen
knapp über dem Gefrierpunkt verbreitet mäßiger Regen und Schneeregen ein, der
bis zum frühen Morgen etwa eine Linie Bremen-Trier erreichte. Die
Niederschlagssummen lagen dabei mit 8 Litern pro Quadratmeter in Amsterdam und
9 l/m² in Den Helder in den Niederlanden am höchsten. Während es mit -6,0°C in
Barth beziehungsweise -5,6°C in Hof nochmals mäßigen Frost gab, blieb es unter
den Wolken mit 1,7°C in Aachen schon frostfrei.
Bis zum Mittag kämpften sich die Niederschläge
unter Abschwächung weiter Richtung Osten voran, wobei der anfangs nasse
Schneefall von Westen her mehr und mehr in Regen überging. Nur in den Lagen der
Mittelgebirge ab etwa 500 Metern blieb es durchgängig bei der festen Phase. Im
Laufe des Tages überquerte die Okklusionsfront auch die Station in
Berlin-Dahlem, was sich allerdings weniger durch Niederschlag bemerkbar machte,
wohl aber durch ein deutliches Auffrischen des Windes. Bis um 9:50 Uhr MEZ lag
der dreistündige Spitzenwert bei 5,7 Metern pro Sekunde (Windstärke 4), bis um
12:50 Uhr MEZ bei 10,8 m/s (Windstärke 6) und bis um 15:50 Uhr MEZ bei 11,8 m/s
(ebenfalls Windstärke 6). Auf der Rückseite des Wirbels INGOLF bildeten sich in
höhenkalter Luft zunehmend Regen-, Schnee- und Graupelschauer, vereinzelt sogar
mit Blitz und Donner, wie in Düsseldorf und Aachen.
Ebenso schnell, wie sich das Tiefdruckgebiet INGOLF
gebildet hatte und über den Nordatlantik gezogen war, verlor es wieder an
Intensität. Am 26. März war das Tiefdruckgebiet INGOLF zum letzten Mal als eigenes
Druckgebilde auf der Berliner Wetterkarte zu erkennen.
Geschrieben am 07.04.2009 von Heiko Wiese
Wetterkarte: 25.03.2009
Pate: Ingolf Kaiser