Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  INGO

(getauft am 03.10.2007)

 

Am 02.10.2007 über dem Nordwesten der Iberischen Halbinsel aus einer Welle im Frontensystem von Tief GUNTER entstanden, wurde das neue Tiefdruckgebiet am 03.10.2007 auf den Namen INGO getauft. Mit tropischer Luft bis ins östliche Spanien und maritim geprägten, kühlen Luftmassen im Nordwesten des Landes sorgte INGO schon innerhalb seiner ersten Lebensstunden für teilweise heftige Niederschläge.

In Madrid kam vom 02.10. abends bis zum 03.10.2007 am Morgen eine Niederschlagshöhe von 38 mm, in Sevilla im Süden immerhin noch 23 mm zusammen. Das sollte erst der Beginn einer Reihe von Unwettern sein, die innerhalb des Oktobers in der dortigen Region Schlagzeilen machten.

INGO war daran allerdings im späteren Verlauf unbeteiligt, denn er bewegte sich schnell weiter nach Nordosten und lag am 04.10.2007 mit seinem Zentrum und einem Kerndruck von knapp 1017 hPa schon über Deutschland. Dort bildete er zusammen mit Tief GUNTER an der spanischen Westküste und Tief HERBERT über dem Baltikum eine weit reichende Tiefdruckzone, die von den Hochdruckgebieten NETTIE über Skandinavien, OLGA bei den Britischen Inseln und einem unbenannten Hoch über dem südöstlichen Alpenraum begrenzt wurde.

Das Wetter in Deutschland war dabei keinesfalls einheitlich. Vor allem in der Nordhälfte und im Südosten blieb es kühl bei Maxima um 15°C, während der Süden mit Werten oberhalb der 20-Grad-Marke und viel Sonnenschein ausgestattet wurde. In Karlsruhe stieg das Thermometer auf 26°C. Ursache dafür war die subtropische Luft, die noch im Südwesten lagerte, während von Nordwesten her maritime Polarluft herangeführt wurde.

Im weiteren Verlauf überquerte INGO Deutschland weiter ostwärts und auch im Süden war es damit vorbei mit dem Spätsommer. Zum 06.10.2007 lag Tief INGO schon an der nordwestlichen Schwarzmeerküste. Hinter der abgeschwächten Kaltfront, die westwärts kaum noch bis zu den Alpen reichte, machte sich Hochdruckeinfluss von Hoch OLGA mit Zentrum über Südskandinavien breit. So kam es in Mitteleuropa zu einer spürbaren Wetterberuhigung und der „Goldene Oktober“ machte sich mit viel Sonne, aber recht kühlen Temperaturwerten bemerkbar.

INGO selbst zog nun nach Nordosten in Richtung Russland. Dadurch kam es am 07.10.2007 zu letzten leichten Regenfällen über der östlichen Ukraine, bevor sich INGO in die Fronten von Tief HERBERT eingliederte und ab dem 08. Oktober nicht mehr eigenständig auf der Berliner Wetterkarte erschien.


Geschrieben am 27.10.2007 von Andreas Blei

Wetterkarte: 04.10.2007

Pate: Ingo Kirchner