Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  IRENE

(getauft am 05.06.2008)

 

Am 05.06.08 wurde das über den östlichen Alpen gelegene Tiefdruckgebiet auf den Namen IRENE getauft. Der Kerndruck lag zu diesem Zeitpunkt bei etwas unter 1010 hPa. Eine geschlossene Isobare umhüllte IRENE mit einem weiteren Tiefzentrum über dem westlichen Rumänien. Vorlaufend einer Kaltfront über Mitteldeutschland erstreckte sich ausgehend von den Benelux Staaten eine Konvergenzlinie bis ins Tiefzentrum von IRENE hinein. Dieser Bereich wies auf zusammenströmende Winde am Boden hin und war somit ein Gebiet erhöhter Instabilität. Die konvergierenden Luftmassen mussten aufsteigen, da sie nicht in den Boden eindringen konnten, kühlten sich somit ab und es setzte Wolken- und Niederschlagsbildung ein.

In diesem Zusammenhang blieb es an diesem Tag im äußersten Süden Deutschlands trüb und regnerisch. Im Raum Oberstdorf/Garmisch-Partenkirchen lagen die Höchstwerte nur bei 16°C. Obwohl allgemein die Niederschlagstätigkeit im Westen und Süden nachließ, wurden dennoch vereinzelt Niederschlagsmengen von mehr als 10 Liter pro Quadratmeter registriert. So meldete exemplarisch die Wetterstation am Münchener-Flughafen eine 24-stündige Regenmenge von 14 l/m².

Das Tief IRENE blieb am Folgetag nahezu stationär über den Ostalpen liegen. Unter dem Einfluss des kräftigen Hochdruckgebietes PEER II mit Zentrum über der Ostsee verlagerten sich die Frontensysteme über Mitteldeutschland allmählich südwärts. Die Konvergenzlinie war hier bereits nicht mehr zu lokalisieren. Dennoch reichten die Hebungsprozesse auf der Vorderseite von IRENE aus, um in Österreich lokale Schauer auszulösen. Bis zum 07.06.08 verlagerte sich das Tief IRENE nach Südwesten und lag nun über dem Dinarischen Gebirge. Was die Wetteraktivität betrifft, brachte der Wirbel neben Wolkenfeldern aber keine nennenswerten Niederschläge mehr. Im weiteren Verlauf kam es über Mitteleuropa zur Bildung einer Hochdruckbrücke zwischen dem nördlich ziehenden Azorenhoch und Hoch PEER II über Russland. Dadurch wurde das Tief IRENE weiter nach Südwesten abgedrängt und befand sich zum 09.06.08 über dem westlichen Kreta. Dort konnte aber die Urlaubsstimmung durch auffrischende Nordwestwinde auf der Rückseite von IRENE nur unwesentlich gestört werden. Wie auch hier betrug der Luftdruck des Tiefs IRENE fast durchweg 1010 hPa, bevor es sich am 10.06.08 auflöste und von den europäischen Wetterkarten wieder verschwand.


Geschrieben am 03.08.2008 von Jasmin Krummel

Wetterkarte: 06.06.2008

Wetterpate: Irene Kummert