Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  IRINA

(getauft am 14.01.2004)

 

 

Am 13.01. entwickelte sich über Neufundland ein Tiefdruckgebiet, welches am 14.01. auf den Namen IRINA getauft wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte IRINA schon einen Kerndruck von unter 995hPa und es wurden von den Windmessgeräten auf Schiffen, die sich zu diesem Zeitpunkt dort befanden, mittlere Windgeschwindigkeiten von über 30 Knoten (ca. 60 km/h) gemessen.

In der Nacht zum 16.01. lag das Tief mit seinem Zentrum bereits über den Britischen Inseln, hatte sich auf einen Kerndruck von unter 980 hPa verstärkt und es wurden dort sogar mittlere Windgeschwindigkeiten von über 35 Knoten gemessen. Für einen Tag spaltete sich IRINA in zwei Tiefdruckzentren auf. Eines befand sich vor der deutschen Nordseeküste, das andere über Rügen.

Im Laufe des Tages okkludierte das Tief, d.h. am Boden hatte die Kaltfront die Warmfront eingeholt. Als es Deutschland am 16.01. überquerte, wurden im Flachland Böen der Stärke 8-9 Beaufort (ca. 75 km/h) gemessen. Nur auf den Berggipfeln erreichten die Böen Orkanstärke (12 Beaufort), was Windgeschwindigkeiten von über 117 km/h entspricht.

Als Tageshöchsttemperaturen wurden verbreitet 7°C überschritten, am Oberrhein sogar 10,2°C gemessen. Auch in der folgenden Nacht blieb es sehr mild, da die Temperaturen unter der dichten Wolkendecke teilweise nicht unter 4°C zurückgingen. Innerhalb von 24 Stunden fielen in Berlin-Dahlem 12 Liter und in Berlin- Tegel sogar 19 Liter Regen pro Quadratmeter.

Am 18.01. lag das Zentrum von IRINA über dem östlichen Russland, die Okklusionsfront allerdings quer über Deutschland und brachte der Mitte und dem Süden noch leichte Schneefälle, die aber langsam in Sprühregen übergingen.

Ab dem 19.01. verlagerte sich das Tief kaum, schwächte sich auch nur langsam ab und brachte dem Nordwesten Russlands leichte, aber lang anhaltende Schneefälle.

Am 22.01. tauchte Tief IRINA letztmalig auf der Berliner Wetterkarte auf.

 


Geschrieben am 05.03.2004 von Matthias Treinzen

Wetterkarte: 17.01.2004

Pate: Wolf-Dieter Hast