Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
ISAAK
(getauft
am 01.06.2009)
Das
Tief ISAAK bildete sich am 01.06. aus einer Frontalzone, welche sich von Irland
über Skandinavien bis zum Weißen Meer erstreckte, und wurde noch am gleichen
Tag getauft.
Im
Laufe des 02.06. setzte eine starke Zyklogenese ein, sodass ISAAK nicht nur zu
einem kräftigen Tiefdruckkomplex wurde, er spaltete sich auch gleich in zwei
Teiltiefs auf. ISAAK I lag zu diesem Zeitpunkt über der polnischen Ostsee, wohingegen
ISAAK II über dem Baltikum zu finden war. Der jeweils tiefste Kerndruck
reduzierte sich in nur 24 Stunden von circa 1017 hPa auf 1000 hPa (ISAAK I)
bzw. sogar auf 997 hPa (ISAAK II). Die höchste Niederschlagsmenge eines Tages
wurde aus Wilna mit 12 Liter pro Quadratmeter gemeldet.
Am
folgenden Tag reduzierte sich der Kerndruck beider Tiefs noch weiter auf etwa
985 hPa, wobei beide schon begannen sich über dem Baltikum anzunähern. Bei
Höchsttemperaturen von 11-18°C fielen in den drei Hauptstädten Tallinn, Riga
und Wilna teils ergiebige Niederschlagsmengen von 18-25 l/m². Auf der Rückseite
von ISAAK gelangte mit nordwestlicher Strömung maritime Arktikluft (mA) nach
Deutschland. Die Luft erwärmte sich bei längerem Sonnenschein nur auf 17-21°C. Vor
allem nordöstlich der Elbe bildeten sich Schauer, die dafür recht kräftig
ausfielen und zum Beispiel in Angermünde 19 Liter Regen pro Quadratmeter
brachten.
Am
04.06. fand dann die Vereinigung beider Zentren über Südfinnland statt, womit
auch eine Abschwächung des Kerndrucks verbunden war. Dabei begann ISAAK zu
okkludieren, d.h. die Kaltfront holte die Warmfront ein und reichte dabei von
Südschweden bis zum nördlichen Ural. Hohe Niederschlagsmengen wurden nochmals
aus Tallinn (26 l/m²) und St. Petersburg (18 l/m²) gemeldet.
Das
Zentrum von ISAAK verlagerte sich dann nur noch wenig bis zur Kola-Halbinsel.
Dafür sorgte das Tief für starke Temperaturgegensätze. Während in Skandinavien
in kalter Luft arktischen Ursprungs die Höchsttemperaturen weit unter 10°C
lagen und in der Nacht zum Teil sogar leichter Frost auftrat, gelangte in den
Osten Russlands sehr warme Luft subtropischen Ursprungs, sodass z.B. in
Jekatarienburg die Temperatur bis auf 34°C stieg.
Im
Laufe des 07.06. löste sich ISAAK auf und erschien an diesem Tag letztmalig auf
der Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 04.07.2009 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 03.06.2009
Pate: Joachim Kautz