Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet JÖRG

(getauft am 30.06.2011)

 

Am 30. Juni 2011 bildete sich über dem südlichen Russland ein Tiefdruckgebiet mit Zentrum bei Wolgograd, das am selben Tag auf den Namen JÖRG getauft wurde.

Der Kerndruck lag bei 1005 hPa. Von Wolgograd aus verlief eine Warmfront in westliche Richtung bis zur Mittelrussischen Platte und ging dort in die Kaltfront eines weiteren Tiefdruckgebietes über. Im Bereich der Warmfront kam es hauptsächlich südwestlich von Wolgograd zur Bildung von Gewittern. Die Kaltfront des Tiefs erstreckte sich in östlicher Richtung und befand sich damit nicht im Analysebereich der Berliner Wetterkarte. Bis zum Folgetag verlagerte sich der Wirbel retrograd, d. h. eine Zugbahn beschreibt, die entgegen der eigentlichen Hauptströmung, welche die Druckgebiete normalerweise nach Osten driften lässt, verläuft. Dadurch befand sich der Kern nun über Kiew und wies einen leicht abgeschwächten Druck von knapp unter 1010 hPa auf.

Bis zum Morgen des 02. Juli vertiefte sich die Zyklone JÖRG wieder auf einen Kerndruck von 1005 hPa und zog begleitet von starkem Regen weiter nach Westen bis über die Ostseeküste bei Danzig. Ihre Warmfront erstreckte sich vom Zentrum aus in nördliche Richtung, westlich entlang der Ostseeküste Schwedens bis zur Nordspitze des Bottnischen Meerbusens und ging dort in die Kaltfront des Tiefdruckgebietes IANTO über. Die Kaltfront des Tiefs JÖRG hingegen verlief ca. 200 km vom Kern bis zur Küste Litauens und ging dort in die Warmfront eines weiteren Tiefs über. Die höchsten Regenmengen wurden im nördlichen Teil Polens verzeichnet, so fielen in Mikolajki rund pdabei die höchsten Regenmengen in Nordpolen 47 mm Niederschlag. Im Tagesverlauf wurde aufgrund der zyklonalen Drehung Warmluft nach Nordostdeutschland transportiert. Damit verbunden war lang anhaltender Regen, der in Warnemünde zu einer 24-stündigen Niederschlagshöhe von 36 mm, in Waren an der Müritz zu 37 mm und auf dem Brocken zu 43 mm führte. Am 03. Juli lag die Zyklone JÖRG mit ihrem Zentrum weiterhin über der Küste Polens und hatte sich auf einen Kerndruck von rund 998 hPa verstärkt. Ihre Kaltfront erstreckte sich vom Kern aus nördlich bis nach Südfinnland und von dort aus in einem südöstlichen Bogen weiter verlaufend bis zur östlichen Schwarzmeerküste Rumäniens. An diesem Punkt ging sie dann in das Frontensystem eines über der Adria befindlichen Wirbels über. Die Warmfront des Tiefs JÖRG verlief vom Kern aus in einem westlichen Bogen über die Ostseeinseln Usedom und Rügen hinweg, bis über das nördliche Dänemark und weiter bis nach Göteborg und Stockholm. Ca. 200 km weiter nordöstlich ging sie dann über der Ostsee in die Kaltfront eines vorangegangenen Tiefs über.

Das Tiefdruckgebiet führte durch seine Zirkulation feucht-warme Luftmassen subtropischen Ursprungs in den Bereich des südlichen Finnlands und Russland. Dadurch wurden in diesen Regionen Temperaturmaxima nahe der 30°C-Marke registriert. Im Tagesverlauf verkleinerte sich der Warmluftsektor, also der Bereich zwischen Warm- und Kaltfront, des Wirbels, sodass sich die Temperaturgegensätze zwischen warmer und kälterer Luft verschärften. So stieg die Temperatur in Manschnow an der Oder noch auf 24°C während im polnischen Posen nur noch 18°C und in Warschau sogar nur 14°C gemessen wurden. Im Bayrischen Wald lagen die Maxima mit Werten unter 10°C noch tiefer. Darauffolgend verlagerte das Tiefdruckgebiet seine Position unter leichter Abschwächung des Kerndrucks auf 1005 hPa südöstlich bis zur Hohen Tatra. Dabei okkludierte das Frontensystem des Wirbels vollständig. Die dabei ausgebildete Okklusionsfront, eine Front, die sowohl Warm-, als ne Front, die ion eines anderen Tiefdrucksystems über. auch Kaltfronteigenschaften miteinander vereint, verlief vom Kern des Druckgebildes aus in einem nordwestlichen Bogen an Prag, Berlin und Hamburg vorbei bis nach Dänemark. Dort ging sie in die Okklusion eines weiteren Tiefdruckgebietes über.

Die für weite Teile Mitteleuropas wetterbestimmende Zyklone JÖRG blieb bis zum 05. Juli stationär über dem Tatra Gebirge. Von ihr ausgehend erstreckte sich ebenfalls nahezu stationär eine Okklusion über die Osthälfte Deutschlands hinweg bis zum Skagerrak. In diesen Regionen bestimmten bewölkter Himmel und leichter Regen das Wettergeschehen.

Bis zum 06. Juli Juli zog das Tief langsam nach Nordosten und sein Kerndruck lag weiterhin bei bilde sehr langsam nach Nordosten.ausgeprägten Warmluftzunge zu erkennen.vien.1005 hPa. Vom Zentrum über Warschau ausgehend erstreckte sich seine Okklusionsfront nun über Weißrussland und Russland hinweg bis ca. 200 km nördlich von Moskau. Dort spaltete sie sich in eine in südöstlichem Bogen verlaufende Kaltfront, die bis zum Kaukasus reichte, und in eine in nordöstlichem Bogen über das Uralgebirge hinweg reichende Warmfront, auf. In der über dem Meer erwärmten Luft subpolaren Ursprungs wurden häufig Temperaturwerte von 25°C erreicht und teilweise sogar überschritten. Des Weiteren konnten sich in der feucht-warmen tauens.mfront vom Kern ausgehend is nach SüdrusslandLuft Schauer und Gewitter bilden, die teilweise ergiebige Niederschlagsmengen aufzeigten. So fielen in Warschau innerhalb 12 Stundenund Gewitteren immer wieder  22 mm Niederschlag.

Die Zyklone verlagerte ihr Zentrum etwas weiter nach Nordosten bis nach Minsk und blieb dort bis zum 08. Juli stationär. Sie hatte sich auf 1010 hPa abgeschwächt, löste aber weiterhin in ihrem Bereich verbreitet Schauer und Gewitter aus, die örtlich hohe Niederschlagsmengen brachten. zentralen Teilen von Russland, So wurden innerhalb von 12 Stunden an der westrussischen Station Staritsa 51 mm Niederschlag beobachtet.

Am Liter pro Quadartmeter9. Juli besaß der Tiefdruckkomplex JÖRG zwei Kerne. Der westliche befand sich mit seinem Zentrum über dem Raum Moskau und wies keine Fronten auf. Der östliche Kern hingegen lag ca. 400 km südwestlich der Stadt Perm, unweit des Urals. Eine Okklusion reichte wenige 100 km nach Osten und teilte sich dann in eine Warmfront, die über den Ural hinweg bis nach Sibirien reichte und eine Warmfront, die sich in einem südlichen Bogen bis kurz vor die nördliche Schwarzmeerküste erstreckte. Auch an diesem Tag gab es im Einflussbereich des Tiefs JÖRG Schauer und Gewitter. Unter erneuter Verstärkung auf einen Kerndruck von rund 1005 hPa zog das Tiefdruckgebiet JÖRG darauffolgend bis zum südlichen Uralgebirge. Eine Okklusionsfront verlief vom Zentrum ausgehend in östliche Richtung über das Uralgebirge bis nach Sibirien, eine zweite Okklusion erstreckte sich in südwestliche Richtung bis nach Moskau.06auft am 3lb nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden. Das nunmehr 12 Tage bestehende und damit sehr langlebige Tief JÖRG, mit seiner außergewöhnlichen Zugbahn über Osteuropa, verlagerte sich bis zum 11. Juli weiter nach Osten in Richtung Sibirien und konnte somit nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden.s weiter in nordöstliche Richtung undgerte es sich f bei Moskauie hatte sich auf 1010 hPa abgeschwächt löste abe    

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Geschrieben von Sabrina Schmidt

Berliner Wetterkarte: 06.07.2011

Pate: Jörg Kussmann