Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet   JAKOB

(getauft am 21.03.2005)

 

 

Ein über dem Ostatlantik entstandener Tiefdruckwirbel wurde am 21.03.2005 auf den Namen JAKOB getauft. Am Tag seiner Taufe befand sich das Zentrum des Tiefs etwa 2000 Kilometer westlich der Portugiesischen Atlantikküste und die stark ausgeprägte Höhenströmung deutete auf eine nördliche Zugbahn für die nächsten Tage hin. Der Kerndruck lag am Entstehungstag bei ungefähr 990 hPa; JAKOB hatte jedoch noch keinen Einfluss auf das Wettergeschehen hier in Europa.

Doch schon am Dienstag [22.03.2005] lag das Zentrum unseres Tiefdruckgebietes vor der Irländischen Atlantikküste und seine Frontensysteme bestimmten nun den Wetterablauf in Süd- und Westeuropa.

So lagen beispielsweise die Temperaturen in Frankreich gut 10°C unter dem Wert des Vortages. Unser Tief hatte sich außerdem leicht verstärkt, was man unter anderem am Kerndruck von 985 hPa erkennen konnte.

JAKOB blieb seiner nördlichen Zugbahn treu und zog bis zum 23.03.2005 in Richtung Island. Die zum Frontensystem von JAKOB gehörende Okklusion reichte über Großbritannien hinweg bis nach Bayern hinein und mit ihr gelangte erheblich feuchtere und mildere Luft zu uns. Im Westen Deutschlands fielen etwa 2-4 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die Höchsttemperaturen an diesem Tag lagen in der Bundesrepublik zwischen 6-13°C im Rheinland stieg die Temperatur stellenweise sogar auf 18°C.

Am 24.03.2005 lag der Kern des Tiefdruckwirbels vor Angmagssalik, eine Stadt an der Südküste Grönlands. Die dortige Wetterstation meldete mäßigen Schneefall, die Tageshöchsttemperatur lag bei 1°C und die 24-stündige Niederschlagsmenge an diesem Tag bei ergiebigen 20 Liter pro Quadratmeter. Die Frontensysteme von JAKOB bestimmten jedoch auch das Wettergeschehen in Norwegen, Schweden, Dänemark und auf Island. In Island traten an diesem Tag Böen der Stärke 8 auf, bei Temperaturen um 10°C.

Bis zum Freitag [25.03.2005] verlagerte sich JAKOB nur wenig, auffällig war jedoch eine Abschwächung des Kerndruckes auf 995 hPa. Es deutete sich außerdem ein Zusammenschluss mit dem Tiefdruckwirbel KLAUS an. Am folgenden Tag war JAKOB in das Tief KLAUS übergegangen und von unserer Wetterkarte verschwunden.

 

 


Geschrieben am 29.03.2005 von Ronny Büttner

Wetterkarte: 23.03.2005

Pate: Jakob Erwin Kixmüller