(getauft am 19.12.2003)
Am 19. Dezember wurde ein zwischen Grönland und
Island befindliches Tiefdruckgebiet auf den Namen JAN getauft, das über Island
hinweg weiter in Richtung Nordsee zog.
Bis zum 21.12. verstärkte sich JAN zu einem
hochreichenden Orkanwirbel und entfernte sich mit seinem Zentrum zur nördlichen
Ostsee. An seiner Vorderseite kam es im Süden Finnlands zu einem heftigen
Schneesturm, der dort verbreitet eine mehr als 20 cm dicke, stark verwehte
Neuschneedecke zur Folge hatte.
In Deutschland traten besonders hohe
Windgeschwindigkeiten in den Mittelgebirgen auf, wo in der zweiten Nachthälfte
auf dem Brocken der Orkan in Böen bis zu 76 Knoten erreichte. In den Niederungen
gab es nur vereinzelt Böen der Stärke 12, meist lagen die Spitzen bei Stärke 10
bis 11.
Mit Winddrehung über Nordwest nach Nord setzte sich
an der Rückseite von JAN die über Skandinavien liegende Kaltluft zunehmend in
Mitteleuropa durch, doch waren die in ihr auftretenden Schneeschauer meist nur
schwach. Daher konnte sich im Norddeutschen Flachland nur vereinzelt eine dünne
Schneedecke bilden, so beispielsweise in Greifswald und Oldenburg, wo am 22.12.
2 cm gemessen wurden. Lediglich in Ostfriesland traten kräftige Schneeschauer
auf, die in Jever eine 7 cm hohe Schneedecke brachten.
Am 23. Dezember entfernte sich der Wirbel JAN weiter
in Richtung Nordrussland, wo sich an seiner Vorderseite milde Meeresluft (mP)
durchsetzte, in der die Temperatur verbreitet bis zum Gefrierpunkt anstieg.
JAN zog weiter nach Nordosten und gliederte sich dem
Wirbel HANFRIED an, so dass es als selbstständiges Zentrum nicht mehr zu
erkennen war.
Wetterkarte: 21.12.2003
Pate: Ingeborg Grüntjes