Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  JENS

(getauft am 25.03.2009)

 

Am 25. März 2009 wurde das Tiefdruckgebiet, das sich über dem Nordatlantik vor der Küste Neufundlands gebildet hatte, auf den Namen JENS getauft. In der Nacht zum 26. März konnte das Tiefdruckgebiet JENS schon mit seinem Kern zwischen Island und den Britischen Inseln erkannt werden. Der Kerndruck betrug circa 985 hPa. Damit hatte sich JENS zu einem Sturmtief entwickelt.

Ausgehend vom Zentrum des Wirbels verlief die Warmfront über die Irische See bis zur Biscaya und die Kaltfront bis weit in den Atlantik heraus vor der Irischen Küste. In Shannon (Irland) wurde am Morgen des 26. März hinter der Kaltfront eine mittlere Windgeschwindigkeit von 40 km/h (Windstärke 6) gemessen. Zu dieser Zeit war es in Shannon wolkig, während es weiter östlich im Bereich der Fronten Regen gab, der in Schottland auch schauerartig verstärkt ausfiel. Während des Frontendurchganges in Berlin-Dahlem am Nachmittag drehte der Wind von südlichen (178°) auf südwestliche (228°) Richtungen und erreichte in Böen die Stärke 6 (12,0 Meter pro Sekunde).

Um den Kern des Tiefdruckgebietes JENS zogen sich über Ost- und Mitteleuropa in komplexer Form die Fronten, deren Wolken ebenso wie der Wirbel auch gut auf dem Europäischen Wetterbild vom 27. März zu erkennen sind. In Berlin-Dahlem war es mit der maritimen Subpolarluft für die Jahreszeit recht kühl, wobei die Temperatur vom 26. März mit 7,8 °C bis zum Folgetag auf 10,5 °C anstieg.

Am 28. März zog sich die Okklusionsfront vom Kern des Tiefdruckgebietes JENS über der Nordsee in einem weiten Bogen über Skandinavien, die Ostsee, das Baltikum und Polen nach Deutschland und weiter in die Benelux-Länder, wo sich eine Welle, als neuer Ansatz eines Tiefdruckgebietes, gebildet hatte. Im Bereich der höhenkalten Luft entwickelten sich landesweit Schauer, die teils mit Schnee und Graupel vermischt waren. Vereinzelten waren diese neben kräftigen Windböen sogar von Blitz und Donner begleitet, wie beispielsweise in Lüdenscheid. In Berlin-Dahlem blieb es windig mit Böen der Stärke 6 bis 7 (15,9 m/s am Abend).

In der Folge zog das Tief JENS über die Ostsee und Finnland hinweg bis zum Weißen Meer, wo es sich zum Monatswechsel auflöste und damit wieder von den Europäischen Wetterkarten verschwand.


Geschrieben am 07.04.2009 von Heiko Wiese

Wetterkarte: 28.03.2009

Pate: Jens Hübschen