Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet JETTE

(getauft am 14.01.2008)

 

 

Am 14.01.2008 wurde ein Tiefdruckgebiet, das in den darauf folgenden 24 Stunden über den Britischen Inseln und der Nordsee eine eindrucksvolle Zyklogenese durchlebte, auf den Namen JETTE getauft. Dabei vertiefte sich das in der Bodenwetterkarte vom 14.01.2008 von 00 UTC noch als Welle südwestlich von Irland erkennbare Tiefdruckgebiet JETTE im Tagesverlauf zu einem Sturmwirbel, der über England hinweg zur mittleren Nordsee zog.

Schon bis zum Mittag des 14.01.2008 hatte der Luftdruckgradient besonders über Nordfrankreich und den Benelux-Staaten stark zugenommen. Dort wehte der Wind mit Stärke 5 bis 7 im Mittel, an den Küsten auch Stärke 8. Im nordwestlichen Deutschland erreichte der Wind am Abend in Böen Stärke 8, auf dem Brocken im Harz Stärke 12. Vor allem in Kernnähe und am Okklusionspunkt traten auch sehr hohe Niederschlagsmengen auf. Nachmittags und abends erreichte der Regen auch das nordwestliche Deutschland, wo zum Beispiel in Wyk auf Föhr 8 l/m² fielen. In der Nacht zum 15.01.2008 zogen die im thermischen Feld nur noch undeutlich auszumachenden Fronten weiter ostwärts, dabei regnete es aber nicht überall in Deutschland. So blieb es im Lee des Thüringer Waldes und des Erzgebirges, aber auch in Südostbayern praktisch trocken, während es zum Beispiel im Thüringer Wald Mengen bis zu 8 l/m² gab.

Mit den Tiefausläufern wehte weiterhin erwärmte Meeresluft nach Mitteleuropa, die zu dieser Jahreszeit sehr mild war. So lagen die Maxima des 14.01.2008 in Deutschland meist zwischen 5 und 10°C und in der darauf folgenden Nacht wurde nur noch in Südostbayern leichter Frost registriert. Zum Teil lagen die Minima aber auch bei 6 bis 9°C (Hannover und Braunschweig 9,1°C).

Der am 16.01.2008 über den Britischen Inseln gelegene hochreichende Trog, der zum Tief JETTE gehörte, zog bis zum Folgetag nach Mitteleuropa, schwächte sich dabei aber stark ab. In seinem Bereich gab es lediglich im Westen und Norden Deutschlands örtlich schwache Schauer und es setzte sich dabei etwas weniger milde Luft als tags zuvor durch.

Nachdem Tief JETTE unter Abschwächung nach Schweden abgezogen war, setzte sich schwacher Hochdruckeinfluss durch, der nur noch wenige Schauer zuließ. Tief JETTE verschwand am 19.01.2008 von der Berliner Wetterkarte.

 

 


Geschrieben am 28.01.08 von Jasmin Krummel

Wetterkarte: 16.01.2008

Pate: Henriette Wirth