Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet JOA
(getauft am 07.11.2013)
Bis zum 06.11.2013 hatte sich im 500-hPa-Niveau,
was einer Höhe von rund 5500 m entspricht, ein Höhentief vor die Westküste der
Iberischen Halbinsel verlagert. Dieser Bereich tiefen Luftdrucks setzte sich
bis zum Boden durch, sodass sich am nächsten Tag an der Kaltfront von Tief IMKO
ein weiteres Tiefdruckgebiet bilden konnte, welches noch am selben Tag auf den
Namen JOA getauft. Am Tauftag betrug der Kerndruck des über den Azoren
befindlichen Wirbels JOA etwas unter 1020 hPa. Das zugehörige Frontensystem
bestand aus einer Warmfront, welche die Azoren in nordöstlicher Richtung
passierte und nach wenigen Hundert Kilometern in die Kaltfront des vorlaufenden
Tiefs IMKO überging, sowie einer etwa doppelt so langen Kaltfront, die in südwestlicher
Richtung verlaufend in die Warmfront eines ungetauften folgenden Tiefs
überging. In Lajes do Pico herrschte den ganzen Tag
stark bewölktes Wetter und vor allem in den Morgenstunden des 07.11. fielen auch
ergiebige Niederschläge, die insgesamt rund 4 l/m² brachten. Die Zyklone JOA verlagerte
sich innerhalb eines ausgeprägten Strömungsbandes im 500-hPa-Niveau schnell
nach Zentraleuropa. Dabei sorgte es in Brest in der Bretagne in 24 Stunden bis
06 Uhr UTC, was 07 Uhr MEZ entspricht, des Folgetages für 14 l/m² Niederschlag
bei einer Tageshöchsttemperatur von 16°C. Deutlich kräftiger vielen die
Niederschläge im spanischen La Coruna aus, im
gleichen Zeitraum fielen an der spanischen Nordwestküste 35 l/m², davon allein
31 l/m² in 3 Stunden im Zeitraum von 21 und 00 Uhr UTC bei starkem Regen.
Um 00 Uhr UTC des 08.11. wurde der Kern des
Tiefdrucksystems JOA über dem Westen Deutschlands bei Hannover verzeichnet. Der
Kerndruck hatte sich leicht auf etwas unter 1010 hPa verstärkt und das
Frontensystem merklich ausgedehnt. Vom Kern des Tiefs JOA führte die Warmfront in
nordwestlicher Richtung, welche bei Warschau in die Kaltfront des Tiefs IMKO
überging, während die Kaltfront in südwestlicher Richtung über Frankreich bis
nach Paris verlief.
Mit der Zyklone JOA sanken in Deutschland
die Tagestemperaturen merklich, wo am Vortag Tageshöchsttemperaturen in der
Nordhälfte zwischen 11°C in Kiel, 13°C in Hamburg und 16°C in Leipzig oder
Cottbus gemessen wurden, lagen die Werte am Folgetag zwischen 10°C in Kiel,
Hamburg sowie Leipzig und 11°C in Berlin. Während in Deutschland über den
ganzen Tag keine oder nur geringe Mengen Niederschlag verzeichnet wurden,
brachte die Kaltfront in Paris 12 l/m2. Im weiteren Tagesverlauf
wurde das Tief JOA von dem sich neu gebildeten Tief KAY aufgenommen und wurde konnte
somit auf den Karten der Berliner Wetterkarte nicht weiter verzeichnet werden.
Geschrieben am 12.11.2013 von Patrick Ilmer
Berliner Wetterkarte: 08.11.2013
Pate: Joa Beck