Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet JONA
(getauft
am 23.12.2004)
Ein
über dem Nordatlantik entstandenes Wellentief wurde am Donnerstag, den
23.12.2004 auf den Namen JONA getauft. Am Tag seiner Taufe lag das Zentrum des
Tiefdruckgebietes etwa 1000 Kilometer westlich von Irland. Mit einem Kerndruck
von 1015 hPa war das Tief JONA zwar noch nicht gut ausgebildet, jedoch zeigten
sich bereits Anzeichen einer beginnenden Intensivierung.
Am
Freitag, den 24.12.2004 befand sich der Kern des Tiefdruckwirbels etwa 500
Kilometer vor Irland. Der zum Frontensystem gehörende Warmluftsektor hatte
bereits enorme Ausmaße angenommen. Dies ist in der Meteorologie ein Anzeichen
für ein sich entwickelndes Sturmtief.
Am
Sonntag [25.12.2004] war JONA mit ihrem Zentrum bereits über der Nordsee
angekommen, Ihr Kerndruck von 975 hPa bestätigte die rasante Entwicklung. An
der Südseite von JONA wurde dabei recht milde Luft nach Deutschland bis hinein
nach Osteuropa geführt. In Berlin äußerte sich dies besonders in den gemessenen
Temperaturen. In Dahlem wurden um 08:00 Uhr MEZ bereits 9°C gemessen. Berlin
blieb jedoch ansonsten von hohen Niederschlagsmengen verschont, im Norden und
Westen Deutschlands kam es aber zu teils recht ergiebigen Niederschlagsmengen,
in Westfalen wurden bis zu 20 Liter in 24-Stunden gemessen. Ein anderes Problem
hatten die Küstenregionen Deutschlands, dort wurden neben starken Schauern auch
Böen von bis zu 100 km/h registriert.
Auf
ihrem weiteren Weg nach Osten schwächte sich JONA leicht ab und so lag der
Kerndruck am Sonntag [26.12.2004] nur noch bei 995 hPa; Dieser Druckverlust ist
hauptsächlich durch Bodenreibung entstanden. Da das Zentrum unseres Tiefs nun
schon über der Ostsee lag, konnte recht kühle und feuchte Luft auf der
Rückseite nach Deutschland gelangen. Viele Menschen im Flachland bekamen so
doch noch etwas Schnee zu Weihnachten. Die maximalen Temperaturen in
Deutschland lagen an diesem Tag zwischen 2 und 6°C. Im Osten Deutschlands blieb
der Schnee sogar über Nacht liegen, so dass am 27.12. in Erfurt noch 3cm, in
Hof sogar 10cm registriert wurden.
JONA
lag am 27.12.2004 mit ihrem Zentrum nun jedoch schon weit im Nordosten bei der
Halbinsel Kola und hatte so keine Möglichkeit mehr Einfluss auf unser
Wettergeschehen zu nehmen. JONA blieb noch 2 Tage im Gebiet der Kola-Halbinsel
bis sie von unserer Wetterkarte verschwand.
Geschrieben am 27.01.2005 von Ronny Büttner
Wetterkarte: 25.12.2004
Pate: Hanni und Harald Schlücke