(getauft
am 07.11.2004)
Am
7. November 2004 entstand über Norditalien ein Tiefdruckgebiet, das auf den
Namen JUTTA getauft wurde.
JUTTA
brachte dem Süden und Südosten Europas ergiebige Niederschläge. So fielen am 7.
November und in der darauffolgenden Nacht in Neapel 23 Liter/Quadratmeter, in
Dubrovnik 44 l/m² und in Hercegnovi-Igalo (an der Adriaküste Montenegros) 82
l/m² .Im Grenzbereich der über dem ehemaligen Jugoslawien südwärts vorstoßenden
subpolaren Meeresluft (mP) einerseits und subtropischer Luftmassen (xS) über
Rumänien und Bulgarien andererseits verstärkte sich am 9. November das
Tiefdruckgebiet JUTTA auf unter 1000 hPa. Ihr Zentrum wurde um 00UTC über
Serbien lokalisiert.
Durch die nach Norden gerichtete Höhenströmung
wanderte JUTTA am
9. und 10. November weiter bis nach Norddeutschland und führte warme Luft aus
Südosteuropa nach Deutschland. Die von Südosten herangeführte Warmluft glitt
auf die über Mitteleuropa liegende Kaltluft auf und verursachte z.T. länger
anhaltende und ergiebige Niederschläge. Innerhalb von 24 Stunden fielen
vielfach 10 bis 30 mm (Wahlen in Hessen sogar 35 mm), nur südlich der Donau und
in Mecklenburg-Vorpommern war die Niederschlagsmenge eher gering. Südlich einer
Linie vom Ruhrgebiet bis zum Erzgebirge fiel der Niederschlag dabei auch in
tiefen Lagen häufig als Schnee, so dass sich weite Teile Süddeutschlands
schneebedeckt zeigten. Zum Teil, wie in Chemnitz oder in Lüdenscheid, gab es
mehr als 10 cm Neuschnee. Auf dem Fichtelberg im Erzgebirge erhöhte sich die
Schneedecke sogar um 17 cm auf 51 cm. Damit lag dort eine höhere Schneedecke
als auf der Zugspitze, die nur 50 cm meldete.
Kurzzeitig
konnte sich die Warmluft auch im oberen Erzgebirge durchsetzen. Zinnwald -
Georgenfeld (auf 882 m) meldete eine Temperatur von +1°C, während im nahe
gelegenen Chemnitz (420 m) zur gleichen Zeit -1°C herrschten. Im Berliner Raum
stieg die Temperatur im Warmsektor bis auf 7°C, ehe sich hinter JUTTAS
Kaltfront wieder die subpolare
Luftmasse durchsetzen konnte.
JUTTA
hatte sich am 10. November bereits soweit abgeschwächt, dass sie nur noch wenig
wetterwirksam war. Die Niederschläge im Westen Deutschlands ließen im
Tagesverlauf nach. Es fielen nur noch wenige Zehntel Liter. Am 11. November
2004 war JUTTA von der Wetterkarte verschwunden.
Geschrieben am 22.11.2004 von Sabrina Schmidt
Wetterkarte: 9. November 2004
Pate: Katy Dieckerhoff