Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
KERSTIN
(getauft
am 27.03.2010)
Über
dem Westatlantik bildete sich ein auch in der Höhe stark ausgeprägtes
Tiefdruckgebiet, das am 27.03.2010 auf den Namen KERSTIN getauft wurde.
Auch
am folgenden Tag war die Lage des Tiefs stabil, seine Warmfront überquerte
jedoch Frankreich. Dabei kam es zu Regenmengen von unter 5 mm in 24 Stunden.
Am
29.03. zog die Zyklone KERSTIN rasch nach Osten. Dabei hatte sie sich
verstärkt, so dass ihr Kerndruck bei etwa 985 hPa lag. Ihre Warmfront erreichte
Deutschland und sorgte dort für viele Wolken und vor allem in den mittleren
Teilen Deutschlands für Regen. So fielen in sechs Stunden in Kassel 6 mm, in
Göttingen 7 mm und in Geilenkirchen sogar 10 mm. Im Norden und Süden
Deutschlands blieb es dagegen trocken.
Am
30.03. spaltete sich KERSTIN in zwei Zentren, die beide über den Britischen
Inseln lagen. Von diesem System aus erstreckte sich eine Luftmassengrenze über Mitteleuropa,
südlich dieser Grenze herrschte milde Luft vor. So stieg die Temperatur am
Oberrhein auf Werte nahe 20°C. Norddeutschland befand sich nördlich der
Luftmassengrenze, so dass die Temperatur dort deutlich unter diesem Wert lag. Im
Berliner Raum stieg die Temperatur auf 10 bis 11°C. In den Mittagsstunden
erreichte die Kaltfront von KERSTIN den Westen Deutschlands. Dies führte dazu,
dass der Temperaturunterschied auf kleinem Raum ziemlich groß wurde. So lag die
Temperatur unter Warmlufteinfluss in Koblenz bei 17°C, in der Eifel war dagegen
die Kaltfront schon durchgezogen und die Temperatur lag bei 6°C. Über dem
Südwesten Deutschlands bildeten sich einige Gewitterzellen. Dabei erreichte der
Wind in Böen zum Teil eine Stärke von 9 Bft (ca. 80
km/h). In der Nacht kam es örtlich zu kräftigen Gewittern mit starkem Regen, so
fielen in Klessen südöstlich von Kyritz 29 mm.
Schon
am folgenden Tag hatte sich der Wirbel KERSTIN über England wieder zu einem
Tiefdruckgebiet zusammengeschlossen. Dadurch verstärkte er sich zu einem
kräftigen Sturmwirbel mit einem Kerndruck von ca. 980 hPa und führte an seiner
Südflanke subpolare Meeresluft nach Deutschland. In Osteuropa blieben die Temperaturen
ebenso größtenteils über dem Gefrierpunkt. Im Gegensatz dazu kam es in
Großbritannien unter Einfluss der Zyklone zu zum Teil erheblichen Schneefällen.
So fielen in Lough Fea in Nordirland bis zu 37 cm
Neuschnee.
Am
02.04. spaltete sich KERSTIN erneut in zwei Zentren, wobei KERSTIN I mit seinem
Zentrum über der Nordsee lag und KERSTIN II nördlich von Norwegen. Dabei hatten
beide Zentren einen Kerndruck von etwa 995 hPa, aber schon am nächsten Tag
hatten sich beide Zentren über Island wieder zusammengeschlossen.
Am
04.04. begann sich KERSTIN langsam aufzufüllen und wurde am 05.04.2010 nicht
mehr von der Berliner Wetterkarte analysiert.
Geschrieben am 15.04.2010 von Diana Schmiedel
Wetterkarte: 31.03.2010
Pate: Kerstin Kotsch