Als
das Tief KINGA am Samstag, den 17.01.04 getauft wurde, befand es sich vor der
Westküste Islands und hatte einen Kerndruck von 990 hPa.
In
den kommenden Tagen zog KINGA weiter in südöstlicher Richtung und lag am
19.01.04 dann über dem südlichen Skandinavien, wobei der Kerndruck auf 1000 hPa
anstieg. Zusammen mit anderen Tiefdruckgebieten spannte Tief KINGA über dem
Nordwestatlantik einen großen Warmsektor mit meist subtropischer Meeresluft
auf. Diese warme Luft hat sich auf ihrem Weg bis zur Nordsee nur wenig
abgekühlt, so dass sie dort bei fortschreitendem Okklusionsprozess zur Bildung
eines ausgedehnten Niederschlagsfeldes führte. Dabei fiel in der vorgelagerten
kalten Luft nahezu ausschließlich Schnee, lediglich in Küstennähe war der
Niederschlag noch mit Regen vermischt. In Berlin setzte der Schneefall bereits
in den Morgenstunden ein, wobei aber bis zum Mittag nur max. 7cm Schnee
gemessen werden konnten, in Teilen Niedersachsens und Mecklenburg – Vorpommerns
brachte er die erste geschlossene Schneedecke des Jahres. Das Tief KINGA
behielt seinen nach Südosten gerichteten Kurs weiterhin bei. Nach dem Durchzug
seiner Okklusion hörte der Schneefall in Berlin auf, allerdings fiel in der unmittelbar
nachfolgenden milden subpolaren Meeresluft zeitweilig noch leichter Sprühregen,
was zu einem Aufweichen der Schneedecke führte. Bis zum Mittwoch, dem 21.01.04
verlagerte sich KINGA bis zum westlichen Russland und hat sich dabei in den
untersten troposphärischen Schichten merklich abgeschwächt. An seiner Rückseite
breitete sich die hoch reichende kalte Luft arktischen Ursprungs über Finnland
und die Ostsee hinweg immer weiter nach Süden aus. Über Mittelschweden und
Finnland erreichte die Temperatur im 850-hPa–Niveau tiefste Werte bis –19°C,
die untere Temperaturgrenze arktischer Luft liegt dabei in dieser Jahreszeit
bei –21°C.
Der
Weg über die Nordsee milderte diese sehr kalte Luft unter Aufnahme von
Wasserdampf etwas, so dass die Temperaturen im Norden Deutschlands in ca. 1300m
Höhe bei –12°C lagen. In den nächsten Tagen verlagerte sich KINGA in
nordöstlicher Richtung, der Kerndruck von weiterhin 1000 hPa schwächte sich im
Zuge dessen leicht ab auf 1005 hPa. Am Samstag, den 24.01.04 war das Tiefdruckgebiet
KINGA schon nicht mehr auf der europäischen Wetterkarte eingezeichnet.
Wetterkarte: 20.01.2004
Pate: Dr. Roland Schmidl