Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet KLAUS

(getauft am 13.01.2003)

 

 

 

Am 13. Januar 2003 wird die dem Tiefdruckgebiet JÖRG folgende frontale Welle  mit Zentrum südöstlich von Neufundland auf den Namen KLAUS getauft. Sie verlagert sich am Folgetag in den Nordatlantik und vertieft sich dabei zu einem ausgeprägten Tiefdruckwirbel mit einem Kerndruck von 955 hPa. Im Satellitenbild vom 15.01.2003 00 GMT ist KLAUS‘ eindrucksvolle Wolkenspirale erkennbar. Er bringt an der Südküste Islands stürmischen Wind, weist aber bereits eine ausgedehnte Okklusionsfront auf und beginnt sich aufzufüllen.

Sein Warmsektor hat sich mit dem Warmsektor von Vorgänger JÖRG vereinigt und beeinflusst weite Teile West- und Mitteleuropas. KLAUS verlagert sich rasch weiter nach Osten. Im Lee der norwegischen Gebirge spaltet sich bis zum 16. Januar ein neuer Tiefdruckkern KLAUS II ab, während KLAUS I vor der Küste zurückbleibt. An der Südseite dieses Tiefdruckkomplexes weht von der Nordsee recht milde subpolare Meeresluft nach Mitteleuropa heran; die extrem kalte  Luft an seiner Rückseite kann nicht sehr weit nach Süden vorstoßen.

Bis zum 17. Januar 2003 zieht KLAUS, dem Kurzwellentrog der Höhenströmung folgend, weiter bis über die Halbinsel Kola. Da seine Zugbahn im Vergleich zu anderen typischen Tiefdruckgebieten der Westwindzone relativ nördlich verläuft, kann sich die herantransportierte milde Meeresluft weit nach Osten durchsetzen und zum Beispiel in Moskau Tauwetter mit Temperaturen von  +3°C bringen.

Selbst im Süden Kareliens, wo vor einiger Zeit noch Minimumtemperaturen bis zu –40°C aufgetreten waren, werden positive Temperaturen registriert. Indessen verlagert sich KLAUS unter weiterer Abschwächung  nach Nordosten, befindet sich am 18. Januar 2003 mit dem Zentrum fast über dem Nordural, einen Tag später über dem Obbusen und zieht weiter in Richtung Karasee.

 


Geschrieben am 31.01.2003 von Stefanie Rentz

Wetterkarte: 15.01.03

Pate: Klaus Töpfer