Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
KUNIBERT
(getauft
am 11.09.2009)
Beim
Aufeinandertreffen von unterschiedlich warmen Luftmassen, wird häufig wärmere
Luft durch kältere gehoben. Dadurch kommt es zur Drucksenkung am Boden und der
Grundstein für die Entstehung eines Tiefdruckgebietes ist gelegt. So geschah es
auch am 09.09.2009 vor der Küste Neufundlands. Die kalten Luftmassen aus dem
nördlichen Kanada trafen auf die wärmeren subtropischen Luftmassen über dem
Golfstrom und sorgten für die Bildung des späteren Tiefdruckgebietes KUNIBERT.
Während des Entstehungsprozesses sank sein Kerndruck innerhalb von nur 24
Stunden um mehr als 15 hPa. Mit den deutlich
ausgeprägten Frontensystemen, die sich über den ganzen Atlantik erstreckten,
wanderte der Tiefdruckwirbel mit der Höhenströmung bis zum 11. September nach
Island und wurde an diesem Tag auf den Namen KUNIBERT getauft.
Die Hebung der
feucht warmen Luftmassen führte in Island zu Regen und oberhalb 1200m zu
Schneefall. Einen Tag später erreichte KUNIBERT Skandinavien und sorgte hier
für ähnliches Wetter. So wurde in den Westlagen des Skandinavischen Gebirges
mehr als 20mm Regen gemessen, während es in den Höhenlagen ebenfalls üppig
schneite.
Gesteuert von dem
kräftigen Hochdruckgebiet PETRA über den Britischen Inseln wanderte KUNIBERT
von nun an zuerst südostwärts über Skandinavien zur Ostsee und später südwärts
in Richtung Deutschland. Mit dieser Nordströmung führte der Tiefdruckwirbel
maritime Polarluft nach Mitteleuropa. In der Nacht zum 13.09. erreichte seine Okklusion
Norddeutschland mit Regen. Zudem wurden die Temperaturen merklich niedriger, so
erreichte das Quecksilber in Lindenberg nach 21°C am 12.09. einen Tag später
bei Schauern nur noch 14,8°C. Verursacht durch die kalte Luft des zu KUNIBERT
gehörenden Höhentiefs wurden im Stau der Mittelgebirge sogar verbreitet
zweistellige Niederschlagswerte gemessen.
Seitdem KUNIBERT
in Skandinavien das erste mal auf Landflächen
getroffen war, hatte er sich immer weiter abgeschwächt. Das Bodentief KUNIBERT
löste sich noch am 13.09.2009 über Deutschland auf, während das durch Hoch
PETRA gesteuerte Höhentief weiter über die Alpen nach Süden wanderte und zur
Bildung eines neuen Tiefdruckgebietes mit dem Namen LEO führte.
Geschrieben von Thomas Schubert
am 28.09.2009
Kartenausschnitt: 13.09.2009
Pate: Kunibert Brengmann