Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet KURT

(getauft am 04.07.2011)

 

Seit Ende Juni 2011 zog ein Tiefdruckgebiet vom Osten Kanadas über die Halbinsel Labrador hinweg bis auf den östlichen Nordatlantik. Dabei verstärkte es sich und sollte nun auch für Europa wetterbestimmend werden. Deshalb wurde dieser Wirbel am 04. Juli in der Prognosekarte für den kommenden Tag auf den Namen KURT getauft.

Am 05. Juli befand sich das Tief KURT mit einem Kerndruck von 995 hPa   Nordengland,über dem Ostatlantik, südlich von Island auf der Breite der irischen Hauptstadt Dublin. Es besaß zwei Okklusionsfronten, also Fronten, die sowohl Warm-, als auch Kaltfronteigenschaften besitzen. Die eine Okklusionsfront verlief in einem südlichen Bogen über Irland hinweg bis rund 100 km vor die Südwestküste Englands. Von dort ausgehend, vom sogenannten Okklusionspunkt, an dem sich die Okklusion in eine Warm- und eine Kaltfront aufspaltet, verlief eine Warmfront weiter südlich bis etwa 500 km nordöstlich der Insel Madeira.adeiratlich vor die Insel nt, die sowohl Warm-, als auch Kaltfronteigenschaften den Namen KURT getauft.Seine Die Kaltfront des Tiefs KURT erstreckte sich vom Okklusionspunkt aus in einem südwestlichen Bogen bis weit über den mittleren Nordatlantik. Nordwestlich der Azoren ging sie dort antik,in die Warmfront eines nachfolgenden Tiefs über. Eine weitere, rückläufige Okklusion verlief vom Kern ausgehend in nördlicher Richtung bis vor die Südküste Islands. Somit erstreckte sich das Frontensystem des Wirbels KURT über den gesamten östlichen Nordatlantik und lenkt dabei von Südwesten her subtropische Luftmassen nach Mitteleuropa.

In der Nacht zum 06. Juli verlagerte sich das Frontensystem weiter nach Osten und es bildete sich eine spiralförmige Okklusionsfront aus, die im Uhrzeigersinn um den immer noch vor Irland befindlichen Kern verlief. Sie reichte am nördlichsten Punkt der Spirale bis rund 200 km südlich von Reykjavik, verlief dann weiter südöstlich über Schottland, Nord- und Ostengland bis zu den Beneluxstaaten. Dort wechselte sie in den Charakter einer Kaltfront, welche östlich an Paris vorbei bis nach Bordeaux reichte, danach als Warmfront über den Pyrenäen lag und dann erneut als Kaltfront über Portugal bis weit westlich über den mittleren Nordatlantik ragte. Dort ging sie in die Warmfront eines nachfolgenden Tiefdrucksystems über. Vor der Kaltfront konnte im Westen Deutschlands eine vorgelagerte Konvergenzlinie bereits erste Niederschlagszellen bilden. Eine Konvergenzlinie markiert dabei einen Bereich, in der Luft zusammenströmt, also konvergiert, und dadurch aufsteigt. Dabei bilden sich meist Schauer oder sogar Gewitter. Vor der Kaltfront wurde weiterhin warme Luft aus dem Süden herantransportiert und so wurde an fast allen Stationen Deutschlands die 25°C-Marke überschritten. Örtlich kam es zu einem Temperaturmaximum von fast 30°C, wie in Magdeburg mit 29,5°C. An der Kaltfront entwickelten sich hauptsächlich in der Nordhälfte Deutschlands achsen-Anhalt bis nach Thüringen reichte auch fast 30°C erreiGewitter, die in Schleswig-Holstein zu kräftigen Niederschlägen führten. So wurden in Schönhagen und Hohn jeweils 17 mm gemessen.

Bis zur Nacht des 07. Juli schwächten sich die Gewitter auf ihrer Zugbahn nach  pro Quadartmeter. Osten mehr und mehr ab, bis sie sich völlig auflösten. Die Zyklone KURT verlagerte sich derweil mit ihrem Kern bis über Irland und besaß einen Kerndruck von 995 hPa. Vom Zentrum des Druckgebildes mit zwei nah beieinander liegenden Kernen verlief die Okklusionsfront in einem nordöstlichen Bogen bis zum Okklusionspunkt 200 km westlich von Südnorwegen auf der Breite von Alesund. Von dort aus erstreckte sich in Richtung Nordosten die Warmfront bis über die schwedische Region Norrbotten, wo sie in die Kaltfront eines vorangegangenen Tiefs überging. Die Kaltfront der Zyklone KURT, in deren Nähe durch die starke Bewölkung die Temperatur kaum Tiefstwerte unter 15° erreichte, erstreckte sich vom Okklusionspunkt aus nach Südosten bis über den Bayrischen Wald. Westlich der Kaltfront wurde durch die einströmende subpolare Meeresluft in der Nacht teilweise die 10°C-Marke unterschritten, wie im niedersächsischen Diepholz mit 7,8°C.

Im weiteren Tagesverlauf wurden nur recht kühle Temperaturwerte bis maximal 16°C verzeichnet, nur in England stieg die Temperatur teilweise bis 20°C. Die einströmende Luft aus subpolaren Regionen war außerdem recht labil geschichtet. Das bedeutet, dass in dieser feuchten Luft die Temperatur mit der Höhe sehr schnell abnimmt, was zur Bildung von hochreichenden Schauer- und Gewitterwolken führt. Örtlich wurden dadurch hohe Niederschlagsmengen erreicht. So meldete Lough Fea in Nordirland eine 12-stündige Niederschlagsmenge von 24 mm, in Kenley, in der Nähe von London, fielen im selben Zeitraum 23 mm.

Bis zum 08. Juli verlagerte sich der Kern etwas weiter nach Osten, sodass dieser sich mit einem Druck von rund 995 hPa über der irischen Westküste befand. Eine vom Kern gelöste Okklusion reichte dabei von rund 500 km westlich des Kerns aus in einem Bogen bis über die mittlere Norwegische See auf Breite Trondheims. Von dort aus erstreckte sich weiterhin eine Warmfront nach Nordosten bis zur norwegisch-schwedischen Grenze nahe Kiruna und eine Kaltfront in südlicher Richtung bis über die Nordsee auf Breite des dänischen Aarhus, wo sie in das Frontensystem eines neu gebildeten Tiefs überging. Am Ostrand des Tiefs KURT strömten weiterhin ordwesten örtlich bis 10°C zurückging.Gewitter, die innerhalb von 12 Stunden bis zum Abend im Tefeucht-warme Luftmassen nach Deutschland, in denen sich am Nachmittag über dem nordwestlichen Teil des Landes Schauer und Gewitter bildeten. In Schleswig-Holstein brachten sie bis 20 Uhr MESZ bis zu 10 mm Regen. Abends kam es auch in den bayrischen Alpen, sowie i Regen pro Quadratmeter brachten.n Schauer und Gewitter entstanden, die in Schleswig-Holstein bis zum Abm Süden und Osten der Schweiz zu Gewittern. Dort wurden beispielsweise im Kanton Tessin bis zu 30 mm registriert.

Im Laufe der Nacht schwächten sich die Schauer und Gewitter ab und lösten sich in den Morgenstunden des 09. Juli weitgehend auf. In Deutschland klarte es hierbei gebietsweise auf, sodass die Temperatur im Nordwesten örtlich bis auf 10°C zurückging. Der Kerndruck des Druckgebildes lag an diesem Tag bei knapp 1005 hPa.

Bis zum 10. Juli verlagerte sich die, auf einen Kerndruck von 1010 hPa leicht abgeschwächte, Zyklone langsam nach Nordosten, bis über die Südwestküste Norwegens, auf Breite Oslos. Ihre Okklusion verlief vom Zentrum ausgehend in einem Bogen über Lillehammer und Oslo bis zum südschwedischen Trelleborg. Dort ging sie in eine Kaltfront über, die in südwestlicher Richtung bis zur Schweiz reichte. Von verliefher Richtung bis naching, die in südort aus erstreckte sie sich als stationäre Front, also eine Front, die sich nicht oder sehr langsam verlagert, in südwestlicher Richtung bis nach Spanien, rund 150 km nördlich von Madrid. Die zuvor beschriebene Kaltfront hatte große Teile Deutschlands ostwärts überquert. Ihr folgte kühlere Meeresluft, sodass die 30°C-Marke nicht mehr überschritten wurde.ten und einem hicht noch über Süddeutschland befand, stellte sich ein leic Am wärmsten war es vor der Front, wie in Regensburg mit 29°C, dagegen wurden hinter der Front in Schwerin nur burg mit 29°C. 21°C erreicht.

Am 11. Juli hatte der Wirbel KURT seine Position über der Südwestküste Norwegens kaum verändert. Er hatte sich jedoch weiter abgeschwächt, sodass sein Kerndruck nur noch bei rund 1015 hPa lag. Dabei reichte eine Okklusion vom Kern aus über Nordschottland und von dort aus westlich bis über den Nordaltantik, südlich von Island. Nach Nordosten existierte weiterhin eine Warmfront, die am 11. Juli jedoch an der norwegischen Küste entlang bis nach Trondheim reichte. In dieser Region begann außerdem eine Okklusionsfront, die sich bis nach Südfinnland erstreckte und von dort aus als Kaltfront weiter bis nach Riga und Zentralpolen verlief. Damit wurde die kühle Meeresluft weiter nach Osten transportiert, was erneut zur Bildung von Schauern führte. In Berlin-Dahlem fielen dadurch 15 mm Niederschlag.

Das Tiefdruckgebiet KURT rwegen.e Zyklone KURT weiter abgeschwächt, Kerndruck lag nur noch bei 1005 hPa, zog bis zum 12. Juli nach Nordosten und befand sich mit seinem Kern über der Nordspitze des Bottnischen Meerbusens. Seine Kaltfront erstreckte sich von hier aus südwestlich bis über die Nordsee auf Breite Edinburghs. Die Warmfront reichte vom Zentrum in nördlicher Richtung bis über das Nordkap. Im Bereich der Fronten war es häufig stark bewölkt und es fiel leichter Regen.

Das Tief KURT schwächte sich bis zum 13. Juli weiter ab, sodass es am Folgetag nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden konnte.

 

 

Geschrieben von Sabrina Schmidt

Berliner Wetterkarte: 08. Juli 2011

Pate: Kurt Renker