Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
LALI
(getauft
am 29.01.2010)
Am 28. Januar entwickelte sich im Bereich
eines Höhentrogs zwischen Spitzbergen und dem Nordkap ein Tief mit einem
Kerndruck von 985 hPa. Am folgenden Tag vertiefte es sich weiter auf 980 hPa und
wurde auf den Namen LALI getauft. Es zog dabei entlang der norwegischen Küste
langsam weiter nach Süden und verursachte in diesem Bereich zum Teil schwere Sturmböen
von bis zu 93 km/h, wie z.B. in Bodø. Zu signifikanten
Niederschlägen kam es in Norwegen jedoch nicht.
Tief LALI verlagerte sich am 30. Januar nur
wenig weiter gen Süden und befand sich mit dem Kern etwa 200 km westlich von
Trondheim. Im Laufe des Tages bildete sich dabei im Bereich eines schwachen
Bodentrogs über der Nordsee bis zu den Niederlanden eine Okklusion, die in der
Nacht zum 31. Januar von der Nordsee her zu schauerartigen Schneefällen über
Westdeutschland führte. Dabei wurden für die Region gebietsweise beachtliche
Schneehöhen erreicht, wie z.B. 10 cm in Duisburg und 13 cm am Flughafen
Köln-Bonn.
Am 31. Januar zog das Tiefdruckzentrum von
LALI weiter zur Südspitze Norwegens und schwächte sich dabei leicht ab, der
Kerndruck betrug 985 hPa. Die Okklusionsfront von LALI verlagerte sich weiter
Richtung Osten und erstreckte sich am Mittag von Dänemark über den Nordosten
Deutschlands bis zum Schwarzwald und verursachte vor allem in der Nordhälfte
Deutschlands einige Schneeschauer. Dabei floss mildere Meeresluft (mP) ein, so
dass die Temperatur im Nordwesten auf Werte etwas über den Gefrierpunkt anstieg
(Lingen +3 °C). Im Süden und Osten Deutschlands herrschte jedoch Dauerfrost,
nachts sank die Temperatur in Bayern örtlich bis auf -10 °C (Augsburg).
Am ersten Februartag zog das
Tiefdruckgebiet LALI weiter südöstlich, lag mit dem Kern über Dänemark und
schwächte sich im Laufe des Tages ab. Der Kerndruck lag am späten Abend noch
knapp unter 1000 hPa und die Okklusionsfront war kaum noch wetterwirksam. Am
folgenden Tag verschwand das Tief LALI dann von der Wetterkarte.
Geschrieben am: 19.02.2010 von Marc Mühling
Wetterkarte: 31.01.2010
Pate: Angelika Alexowsky