Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet LEANDER
(getauft am 31.10.2003)
Bereits
am Donnerstag, den 30.Oktober 2003 bildete sich ein Tief über Kanada, das am
folgenden Tag den Namen LEANDER erhalten sollte.
Mit
einem Kerndruck von zunächst nur ca. 1000 hPa zog der Tiefdruckwirbel in den
folgenden Tagen weiter westlich über den Atlantik und verstärkte sich auf einen
minimalen Druck von unter 975 hPa.
Sein
Frontensystem, das bis in hohe Luftschichten reichte, erstreckte sich dabei
über den gesamten Atlantik. Hinzu kam, dass das Tief LEANDER einen sehr hohen
Druckgradienten aufwies und aufgrund dessen Windgeschwindigkeiten von bis zu 90
Km/h auftraten (entspricht Stärke 10).
Am Samstag lag das Sturmtief dann vor der
Küste Grönlands und brachte dort sogar etwas Niederschlag. In der Nacht zum
02.11.2003 erreichten die Ausläufer des im Seengebiet vor Island befindlichen
LEANDER dann mit kräftigem Regen die Britischen Inseln, wobei in Wales und
Schottland Niederschlagshöhen von 10 bis 20 mm gemessen wurden.
Obwohl
das Tief am 03.11.2003 den Höhepunkt seiner Entwicklung bereits überschritten
hatte und nur noch einen Kerndruck von 980 hPa aufwies, brachte sein
Frontensystem am Sonntag Abend und in der Nacht noch leichten Regen in der
Nordwesthälfte Deutschlands. Während es im Südosten der Bundesrepublik bis zum
Morgen trocken blieb, fielen im Nordwesten vielfach 1 bis 6 Liter pro
Quadratmeter, in der Eifel sogar bis zu 8 Liter.
Entgegen
der sonst üblichen nächtlichen Abkühlung stieg die Temperatur während der
Nachtstunden im Warmsektor an. Am Rhein wurden im Zusammenhang damit um 00 MEZ
bis zu 13 °C erreicht (Düsseldorf, Nörvenich). Mit einer Verlagerung in
nördlicher Richtung, entlang der skandinavischen Westküste, löste sich das
Tiefdruckgebiet LEANDER dann in den nächsten drei Tagen vollständig auf.
Geschrieben am 16.11.2003
von Stefanie Buckwitz
Wetterkarte: 02.11.2003
Pate: Leander Krumnow