Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  LEIF

(getauft am 22.12.2003)

 

 

Am 21.1. begann sich vor Labrador ein Tiefdruckgebiet zu bilden, das am 22.12. auf den Namen LEIF getauft wurde.

LEIF blieb an der Nordflanke eines kräftigen Azorenhochs noch einen Tag weitgehend stationär, zog dann aber rasch in Richtung Island. Am 23.12. befand sich LEIF südlich von Grönland und zog Heiligabend an der Nordseite Islands zur Norwegischen See. Hier trat er mit einem Kerndruck von 965 hPa als Sturmwirbel auf, dessen Fronten mit großer Geschwindigkeit über Skandinavien hinweg ostwärts zogen, und dort einen merklichen Temperaturanstieg brachten: So herrschte am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages in Rovaniemi in Lappland nur noch leichter Frost von   -3°C. Der Südteil der Warmfront kam erheblich langsamer ostwärts voran, und zog so nur langsam über Deutschland. Da vor allem im östlichen Teil Deutschlands die Luft noch sehr trocken war, fielen nur geringe Mengen Niederschlag, der auch zum Teil auf dem Weg zum Boden verdunstete.  

Am zweiten Weihnachtsfeiertag befand sich LEIF mit seinem Zentrum bereits über der Halbinsel Kola, wo noch ein Kerndruck 975 hPa herrschte. Die schwach ausgeprägte Bodenwarmfront über dem Norden Mitteleuropas kam weiter nur langsam voran, so dass der Südosten Deutschlands noch auf ihrer Vorderseite blieb.

LEIF zog nun rasch Richtung Nordosteuropa und befand sich am 27.12. vor dem Nordural. Auch hier war LEIF noch ein kräftiges Tiefdruckgebiet mit einem Kerndruck von 980 hPa. Am 28.12. war LEIF auf unseren Wetterkartenausschnitt letztmalig vor der Küste Westsibiriens deutlich abgeschwächt zu sehen.

 

 


Geschrieben am 02.02.2004 von Torsten Pagenkopf

Wetterkarte: 25.12.2003     

Pate: FU Berlin