Das Tief LOTHAR entstand über Südwest-Frankreich an der Okklusionsfront
des Sturmtiefs ICARUS und wurde am 24.05. auf seinen Namen getauft.
LOTHARs Okklusionsfront löste am
Morgen des 25.05. im Nordwesten Deutschlands einige teils kräftige Gewitter
aus, an einer meteorologischen Messstation in Hamburg wurden 13 Liter/m²
Niederschlag gemeldet, der innerhalb von nur einer Stunde gefallen war. Auf der
Südseite der Front stiegen die Temperaturen auf über 30°C, in Berlin-Dahlem
wurde mit 32,1°C ein neuer Rekord für den 25. Mai aufgestellt. Die Gewitter
erreichten dann am Nachmittag Niedersachsen und Brandenburg und brachten meist 10
bis 20 Liter/m², in Lüneburg sogar einen Spitzenwert von 46,7 Liter/m², was in
etwa dem langjährigen Durchschnittswert für
den Monat Mai (55 Liter/m²) an der Station Berlin-Dahlem entspricht. Als die
Gewitter gegen Abend dann in Berlin eintrafen, fielen im Stadtgebiet innerhalb
von zwei Stunden bis zu 23 Liter je Quadratmeter (an der Station des
Stadtmessnetzes in Charlottenburg), in Berlin-Dahlem wurden Böen der Stärke
9 registriert (Sturmstärke,
Windgeschwindigkeiten über 75 km/h).
Der darauf folgende Tag (26.05.) gestaltete sich ähnlich, da sich in der
immer noch sehr labilen Luft im Tagesverlauf erneut heftige Gewitter bildeten.
Die Höchstwindgeschwindigkeiten lagen diesmal sogar bei Windstärke 10 (schwerer
Sturm, ab 89 km/h Windgeschwindigkeit) und es gab im Stadtgebiet teilweise
wieder ähnlich hohe Niederschläge.
Am 27.05. zog sich dann die hauptsächliche Gewittertätigkeit die Oder
entlang in nördliche Richtung, wobei es besonders in der Lausitz kräftige
Niederschläge gab mit bis zu 63 Liter/m² innerhalb von 24 Stunden. Am 28.05.
war das Gewittertief LOTHAR dann über der südlichen Ostsee zum letzten Mal auf
der Berliner Wetterkarte zu sehen, bevor es sich vollständig aufgelöste.
Geschrieben am 18.07.2007 von Norbert Rupsch
Wetterkarte: 27.05.2007
Pate: Lothar Salewski