Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  LOTHAR

(getauft am 24.05.2007)

 

 

Das Tief LOTHAR entstand über Südwest-Frankreich an der Okklusionsfront des Sturmtiefs ICARUS und wurde am 24.05. auf seinen Namen getauft.

LOTHARs Okklusionsfront löste am Morgen des 25.05. im Nordwesten Deutschlands einige teils kräftige Gewitter aus, an einer meteorologischen Messstation in Hamburg wurden 13 Liter/m² Niederschlag gemeldet, der innerhalb von nur einer Stunde gefallen war. Auf der Südseite der Front stiegen die Temperaturen auf über 30°C, in Berlin-Dahlem wurde mit 32,1°C ein neuer Rekord für den 25. Mai aufgestellt. Die Gewitter erreichten dann am Nachmittag Niedersachsen und Brandenburg und brachten meist 10 bis 20 Liter/m², in Lüneburg sogar einen Spitzenwert von 46,7 Liter/m², was in etwa dem langjährigen Durchschnittswert  für den Monat Mai (55 Liter/m²) an der Station Berlin-Dahlem entspricht. Als die Gewitter gegen Abend dann in Berlin eintrafen, fielen im Stadtgebiet innerhalb von zwei Stunden bis zu 23 Liter je Quadratmeter (an der Station des Stadtmessnetzes in Charlottenburg), in Berlin-Dahlem wurden Böen der Stärke 9  registriert (Sturmstärke, Windgeschwindigkeiten über 75 km/h).

Der darauf folgende Tag (26.05.) gestaltete sich ähnlich, da sich in der immer noch sehr labilen Luft im Tagesverlauf erneut heftige Gewitter bildeten. Die Höchstwindgeschwindigkeiten lagen diesmal sogar bei Windstärke 10 (schwerer Sturm, ab 89 km/h Windgeschwindigkeit) und es gab im Stadtgebiet teilweise wieder ähnlich hohe Niederschläge.

Am 27.05. zog sich dann die hauptsächliche Gewittertätigkeit die Oder entlang in nördliche Richtung, wobei es besonders in der Lausitz kräftige Niederschläge gab mit bis zu 63 Liter/m² innerhalb von 24 Stunden. Am 28.05. war das Gewittertief LOTHAR dann über der südlichen Ostsee zum letzten Mal auf der Berliner Wetterkarte zu sehen, bevor es sich vollständig aufgelöste.

 


Geschrieben am 18.07.2007 von Norbert Rupsch

Wetterkarte: 27.05.2007

Pate: Lothar Salewski