Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  LYDIA

(getauft am 23.01.2004)

 

 

Dank einer ausgeprägten Höhenströmung konnte sich vor der Westküste Islands ein Tiefdruckgebiet entwickeln, das am 23.01.2004 in der Berliner Wetterkarte auf den Namen LYDIA getauft wurde.

Mit einem Kerndruck von 980 hPa überquerte LYDIA am 24.01.2004 Island in nordöstlicher Richtung.

Die Warmfrontokklusion des Tiefdrucksystems bewegte sich langsam weiter nach Osten und zeichnete sich durch einen starken Temperaturgegensatz auf engem Raum aus: so betrug die Temperatur um 13 Uhr MEZ in Dresden –6,7 °C, in Chemnitz aber –0,1 °C. In Lüchow wurde zur selben Zeit –5,0 °C, in Celle +2,6 °C gemessen. Noch milder war es in Westdeutschland, wo mittags die Temperatur teilweise über 5 °C gestiegen war. An der Front entstand ein langgestrecktes Schneefallgebiet, das in Berlin einen Neuschneezuwachs von 1 cm, am Flughafen von München dagegen von 10 cm brachte.

Am 25.01.2004 war die Warmfrontokklusion bis zur Elbe und über Bayern nach Tschechien vorgedrungen.

In den darauf folgenden 24 Stunden verlagerte sich das Tiefdruckgebiet LYDIA weiter nach Norden, während die Warmfrontokklusion stationär blieb. Damit blieben die großen Temperaturgegensätze zwischen West und Ost in Deutschland erhalten. So lag das Maximum in Potsdam bei –6,5 °C. Dagegen wurden nur 120 Kilometer entfernt in Bernburg an der Saale +1,7 °C erreicht. In Hannover stieg die Temperatur sogar auf +4 °C und in Düsseldorf auf +5 °C.

Allgemein lagen die Höchstwerte in den Gebieten nordöstlich der Elbe im Frostbereich, wobei ein kalter Ostwind wehte, während westlich der Elbe teilweise im Süden Deutschlands (Oberbayern) bei westlichem Wind leichtes Tauwetter herrschte.

Die Niederschlagsprozesse an der Front schwächten sich allmählich ab,      12-stündig fielen meist nur noch zwischen 0 und 2 Liter pro Quadratmeter.

In der Nacht zum 26.01.2004 ging auch im Süden und Südwesten über der vielfach vorhandenen Schneedecke die Temperatur wieder unter den Gefrierpunkt zurück.

Das Tiefdruckgebiet LYDIA zog noch ein Stück weiter in nördliche Richtung und wurde am 26.01.2004 letztmalig in der Berliner Wetterkarte analysiert.

 


Geschrieben am 27.02.2004 von Jana Neuber

Wetterkarte: 25.01.2004

Pate: Belegschaft der Tielbürger GmbH