Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  MAGDALENA

(getauft am 25.01.2004)

 

 

Das Tiefdruckgebiet MAGDALENA entstand über dem Atlantischen Ozean zwischen einem Azorenhoch und einem weiteren Hochdruckgebiet, welches südlich von Grönland lag. Da sich das letztere langsam abschwächte konnte MAGDALENA Kurs auf die Biskaya nehmen.

In den Höhenkarten kam es währenddessen zum Einem zur Weiterverlagerung eines ausgeprägten Troges in das Gebiet der Biskaya, so dass sich MAGDALENA auf der Vorderseite des Troges zu einem kräftigen Sturmwirbel mit einem Kerndruck von unter 985 hPa entwickeln konnte. Am Morgen des 26.01.2004 hatte MAGDALENA dann die Bretagne erreicht. Die Druckfalltendenz lag dabei an der französischen Westküste bei bis zu 8 hPa in  3 Stunden und es entwickelte sich südlich des Kerns ein Sturmfeld, das an der Atlantikküste orkanartige Böen, vereinzelt auch Orkanböen, brachte (Saint Sauveur melde um 7 Uhr 64kn). Gleichzeitig fielen in Westrankreich binnen 12 Stunden zwischen 10 und 20 Liter Regen pro Quadratmeter.

Mit der Ostwärtsverlagerung  am Vormittag des 26.01. ging der Regen bereits über Frankreich in Schnee über, so meldete der Pariser Flughafen Charles de Gaulles um 10 Uhr mäßigen Schneefall bei +1°C. Die weitere Verlagerung von MAGDALENA nach Osten hatte aufgrund der höheren Bodenreibung über Land wieder einen Anstieg des Kerndrucks auf rund 997 hPa zufolge. Da aber auch die Fronten von MAGDALENA immer schneller okkludierten, begann sich MAGDALENA bis zum 28.01.2004 aufzulösen. Vorher brachte sie am 27.01. vor allem vom Saarland über Rheinland-Pfalz nach Baden-Württemberg bis zu 10cm Neuschnee, aber auch im Alpenvorland fiel verbreitet Schnee. Auf der Rückseite von MAGDALENA gelangte auch ins Westdeutsche Tiefland erneut kalte Luft, so dass dort auch mittags die 0°C - Grenze nicht überschritten wurde.

 


Geschrieben am 16.02.2004 von Ingmar Behrendt

Wetterkarte: 27.01.2004

Pate: Magdalena Scheerer