Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
MAIKE
(getauft
am 25.11.2008)
Das am 25.11.2008 auf den Namen
MAIKE getaufte Tiefdruckgebiet erschien tags darauf südwestlich von Island
erstmals auf der Berliner Wetterkarte. Das Tief MAIKE nahm in der Folge weiter
an Intensität zu und zog nach Osten. Die mit einer kräftigen südwestlichen
Strömung nach Mitteleuropa gelenkte Luft führte am 27.11.2008 in Deutschland zu
einer weiteren Milderung. Voraussetzung hierfür war ein vor der eigentlichen
Warmfront des Wirbels MAIKE vorgelagerter Warmsektor
des Vorgängertiefs LIANE, das inzwischen mit ihrem Kern über dem Nordmeer
angelangt war. Demzufolge gestaltete sich das Wettergeschehen in Deutschland
eher wechselhaft, aber mild. In der Nordhälfte wurden bei meist bedecktem
Himmel 7°C bis 9°C gemessen. Dabei fiel häufig leichter Regen oder Sprühregen,
der jedoch nur ganz vereinzelt mehr als 1 Liter pro Quadratmeter in der
24-stündigen Summe bis zum Morgen des 28.11.2008 ergab. So fielen
an unserem Institut für Meteorologie in Berlin-Dahlem in diesem Zeitraum 1,2
Liter pro Quadratmeter. Der Kerndruck von Tief MAIKE betrug am 28.11.2008 rund 975 hPa, womit das Tief seinen Höhepunkt erreichen sollte.
Am nächsten Tag teilte sich die Zyklone.
MAIKE I war über den Lofoten gelegen, wohingegen der weitaus wetteraktivere
Kern MAIKE II sich über Nordrussland austobte. Dabei wurde die bereits
gebildete Kaltluft bis zum Ural zurückgedrängt, was mit schauerartig verstärkten
Regenfällen einherging. MAIKE II verließ bis zum Folgetag das Einflussgebiet
der Berliner Wetterkarte.
Das Tiefdruckgebiet MAIKE (ehemals MAIKE I)
schwächte sich ab und zog bis zum 30.11.2008 weiter nach
Norden. Es verlor zunehmend an Intensität und füllte sich bis auf einen
Kerndruck von 1005 hPa ehe es die Inselgruppe um Jan Mayen erreichte. Dabei gelangte der Wirbel auf die
Rückseite des westeuropäischen Langwellentroges, der einen Kaltluftvorstoß von
der Ostküste Grönlands bis zum Atlasgebirge ermöglichte. Diese ungünstige Lage
beschleunigte zwar den Auflösungsprozess MAIKES, aber mit einer rückführenden
Okklusion, die das Tief entwickelte, konnten die Hebungsvorgänge in der
Polarluft kurzzeitig verstärkt werden. Das äußerte sich in Form einer
Schauerstaffel, die südwärts Jan Mayen mit
Schneeschauern überstrich, bevor sich das Tief zum Folgetag fast gänzlich
aufgelöst hatte und wieder von der Berliner Wetterkarte verschwand.
Geschrieben am 29.12.2008 von Jasmin Krummel
Wetterkarte: 28.11.2008
Pate: Maike Momburg