Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet MAREIKE
(getauft am 26.03.2020)
Am
25.03.2020 um 00 Uhr UTC bildete sich ein Tiefdruckgebiet über Island mit einem
Kerndruck von knapp 995 hPa. Es bildeten sich zwei Okklusionsfronten aus. Zum
einen in Richtung Jan Mayen zu einem zweiten Tief über Spitzbergen. Die zweite
Okklusionsfront lag bogenförmig bis hoch nach Grönland. In Reykjavik lag die Tagestiefsttemperatur
bei 0,0°C und die Höchsttemperatur bei 4,4°C. Zudem gab es um 19 Uhr UTC starke
Bewölkung. Den Tag über blieb es weitgehend trocken bei einer relativen Feuchte
von ca. 94 %. Es gab allerdings leichte Schneeregenschauer bei stürmischem Wind
sowie einer geringen Sichtweite von 5 km.
Am
26.03. um 00 Uhr UTC war ein einzelnes Tief mit Zentrum zwischen dem Norden
Islands und Grönland mit einem Druck im Zentrum von knapp 1000 hPa, somit
schwächte sich die Intensität ab. Die Okklusionsfront reichte entlang der
östlichen Küste Islands bis nach Färöer. Im Laufe des Tages bildeten sich in
der Region, wie zum Beispiel über Spitzbergen, neue Tiefdruckgebiete. Diese
bildeten im Verlauf mit dem unbenannten Tief, in der Nähe Islands, eine Kette.
Um 19 Uhr UTC gab es leichte Graupelschauer bei einer ebenfalls geringen
Sichtweite. Die relative Feucht stieg leicht auf 96% an. Die stärksten Böen des
Tages betrugen Stärke 6 auf der Beaufort-Skala. Die Temperaturen blieben bei bedecktem
Himmel gleich der des Vortages.
Diese
Tiefdruckkette erschien am 27.03. um 00 Uhr UTC auf der Bodenwetterkarte, mit Tiefdruckgebiet
MAREIKE als steuerndes Tief. Es gab an diesem Tag ein großes Frontensystem
bestehend aus allen drei Frontenarten. Eine Kaltfront ausgehend von Island in
südwestliche Richtung und eine Okklusionsfront zwischen Island und Grönland.
Zudem gab es eine Abwechslung von Kalt- und Warmfront zwischen Island und
Spitzbergen. Außerdem gab es eine Okklusionsfront über Spitzbergen. Des
Weiteren ging eine Warmfront von der Küste Spitzbergens aus bis zum
Küstengebiet der Barentssee. Auf Spitzbergen, in Barentsburg,
fiel eine mäßig bis starke Schneemenge in Form von Schauern mit insgesamt 4,0
mm. Die Sichtweit war nur gering bei ca. 2,0 km. Die Minimaltemperatur am Tag
lag bei -17,0°C und die Maximaltemperatur lag bei -10°C.
Zum
Folgetag, dem 28.03., um 00 Uhr UTC verlagerte sich das Tiefdrucksystem nach
Südosten bis vor die norwegische Küste. Die Okklusionsfront des Tiefs zog sich
entlang der genannten Küste. Eine Mischung aus Kalt- und Warmfront, aber keine
Okklusionsfront, zog sich ausgehend von de Lofoten, entlang
der nordwestlichen Küste Norwegens, bis zum Nordkap. Das zweite Zentrum des
Tiefdruckgebiets hatte einen Kerndruck von ca. 990 hPa und bildete eine
Okklusionsfront aus. Daraus zog eine Warmfront in einem Bogen Richtung Varnek. Im Norden Norwegens, in Hammerfest, gab es
innerhalb von 12 Stunden eine Niederschlagsmenge von 12,0 mm bei einer
Bedeckung von 75% des Himmels sowie bei einer relativen Feuchte von 92%. Am Tag
wurden Temperaturen zwischen -4°C und 10,0°C.
Am
29.03. um 00 Uhr UTC hatte das Tief MAREIKE sein Zentrum bis über die
nordwestliche Küstenregion Russland verlagert. Von dort ausgehend zog eine
Kaltfront über Mitteleuropa, entlang der Städte Moskau, Vilnius, Danzig,
Hamburg, Köln, Paris und endete schließlich über der Biskaya. Zudem zog eine
Warmfront von der Küste aus der Karatayka bis nach Tobolsk. In
Murmansk gab es über den Tag verteilt häufig Schneeschauer, was dazu führte,
dass 12-stündig bis 19 Uhr UTC eine Gesamtniederschlagsmenge von 6,0 mm registriert
wurde. Die Häufung von Schneeschauern spiegelte sich im Bedeckungsgrad wieder,
da dieser 88% betrug.
Im
Gegensatz zum Bedeckungsgrad in Murmansk gab es in Hamburg nur eine leichte
Bedeckung des Himmels. Zudem schien über den Tag verteilt kräftig die Sonne bei
Temperaturen von maximal 6,0°C und guter Sicht.
Das
Tiefdruckgebiet MAREIKE verlagerte sich zum 30.03. um 00 Uhr UTC nach Nordosten
und damit auch seine Fronten. Die Kaltfront über Europa, mit
Charaktereigenschaften einer Warmfront, verschob sich vor allem aufgrund des
wirksamer werdenden Tiefs NELE und des größer werdenden Einflussbereichs vom
Hoch KEYWAN. Das Zentrum vom Tief MAREIKE verlagerte sich Richtung Varnek, einem Ort im Nordwesten Russlands. Daraus ging eine
Okklusionsfront hervor die sich in Richtung Norden verlagerte. Die Front
brachte im Einflussbereich Schneeschauer von leichter, bis mäßiger Intensität,
bei gleichzeitig starker Bewölkung mit sich.
Am
31.03. zog das Tief weiter in Richtung Nordosten. Die Front zog über dem
Uralgebirge zum Schwarzen Meer, später entlang der Mittelmeerküste bis zu den
Azoren. Im Gegensatz zum Vortag schien nun im Einflussbereich der Front vor
allem die Sonne.
Zum
01.04.2020 um 00 Uhr UTC verschwand das Tief MAREIKE mit dem Zentrum aus dem
Bereich der Berliner Wetterkarte. Die Front blieb allerdings noch bis zum
folgenden Tag, brachte allerdings keine nennenswerten Niederschlagsereignisse
mit sich.