Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
MARK
(getauft am
29.01.2013)
Am
29.01.2013 bildete sich in einer starken Westströmung in der mittleren
Troposphäre in einer Höhe von 5,5 km eine Wellenstörung aus, die sich zu einem
eigenständigen Tiefdruckgebiet entwickeln sollte. Dieses wurde am selben Tag in
der Prognose für den Folgetag auf den Namen MARK getauft.
Am
30.01.2013 lag die Zyklone mit einem Kerndruck von knapp unter 995 hPa über dem zentralen Nordatlantik. Das dazugehörige
Frontensystem von Tief MARK wies eine Kaltfront auf, die bogenförmig in südwestlicher
Richtung über dem Atlantik lag und in die Warmfront eines unbenannten Tiefs
überging.
Bis
zum 31.01.2013 erfolgte unter Verstärkung eine rasche Verlagerung nach Osten.
Gleichzeitig spaltete sich die Zyklone in zwei Kerne auf. Beide Teilzyklonen
wiesen einen Kerndruck von ca. 990 hPa auf. Während der
Wirbel MARK I über dem Nordatlantik auf einer Höhe mit Edinburgh lag, befand
sich das Tief MARK II über der westlichen irischen Küste. Das Frontensystem
beider Zyklonen ging ineinander über, wobei die zwei Kerne eine Okklusionsfront, eine Mischform aus Warm- und
Kaltfront, verband und vom Kern MARK II
eine Kaltfront ausging. Diese zog sich bogenförmig über die irischen Küste und
den Nordatlantik. Im Warmsektor der Zyklone, dem Bereich zwischen Warm- und
Kaltfront, stieg die Temperatur auf nahe 10°C. So meldete Dublin ein Maximum
von 9°C, in Shannon und Valentia wurden 10°C
erreicht. Mit Durchzug der Kaltfront kam es zu Niederschlägen, die in Dublin 3
l/m² und in Valentia 4 l/m² Regen brachte. Bis zum
01.02.2013 hatte sich das Teiltief MARK I nach Nordwesten verlagert und befand
sich mit einem Kerndruck von etwa 995 hPa wenige
Hundert Kilometer südwestlich von der isländischen Hauptstadt Reykjavik. Der
Kern MARK II lag ebenfalls weiter nordwestlich, ungefähr auf einer Höhe mit Edinburgh,
jedoch mit unverändertem Druck. Das Frontensystem der Zyklone MARK I, welches
aus einer Okklusionsfront bestand, erstreckte sich
über den Nordatlantik und ging in das Frontensystem des Tiefdruckgebietes MARK
II nördlich von Irland über. Dessen Okklusionsfront
reichte bis über Nordschottland und ging dort in die Kaltfront eines nördlich
von Warschau gelegenen Tiefdruckgebietes über. Wie bereits am Vortag brachte
die Kaltfront des Tiefs MARK II auch in Schottland Regen, so meldete Glasgow
eine Niederschlagsmenge von 2 l/m² innerhalb von 24 Stunden bis 07 Uhr MEZ. Die
Höchsttemperatur betrug dabei 6°C und in der Nacht kühlte es sich auf -1°C ab.
Bis
zum 02.02.2013 löste sich Tief MARK I auf, während sich der Wirbel MARK II, nun
wieder als Tief MARK analysiert, rasch über die Nordsee hinweg nach Südschweden
verlagerte. Der Kerndruck war dabei leicht auf ca. 995 hPa
gestiegen. Die Warmfront erstreckte sich vom Kern über die Ostsee, das südliche
Baltikum und Weißrussland bis über die Ukraine. Die Okklusionsfront,
die am Boden Kaltfrontcharakter hatte, erstreckte sich über Dänemark,
Deutschland, die Niederlande und Frankreich bevor sie südlich der französischen
Bretagne endete. Die Okklusion brachte anfangs noch
Regen, in Richtung Ostdeutschland ging dieser aufgrund der geringeren
Temperatur in leichten Schneefall über. Bei einer Höchsttemperatur von z.B. 2°C
in Rostock oder 4°C in Berlin reichte dies jedoch nicht zur Bildung einer
geschlossenen Schneedecke. Insgesamt war der Niederschlag oftmals sehr gering,
z.B. in Rostock mit 0,1 l/m², Greifswald mit 0,2 l/m² oder Bremerhaven mit 0,4
l/m². Nachts gab es vor allem in Ostdeutschland leichten Frost bis -5°C, z.B.
meldete Berlin-Schönefeld -3°C, Angermünde verzeichnete ebenfalls ein Minimum
von -3°C und in Cottbus wurden -2°C gemessen.
Im
Laufe des Tags schwächte sich das Tief MARK soweit ab, dass es in der Nacht zum
03.02.2013 nicht weiter auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden konnte.
Geschrieben
am 08.05.2013 von Tobias Mahnkopf
Berliner
Wetterkarte: 02.02.2013
Pate:
Mark Kessler