Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet MARTIN
(getauft am 04.06.2003)
In der Nacht zum 05.06. beeinflusste MARTIN auch unser Wettergeschehen. Es löste in Schleswig-Holstein verbreitet Gewitter aus, die aber infolge ihrer hohen Verlagerungsgeschwindigkeit keine allzu großen Niederschlagsmengen brachten. So wurden in Schleswig 16 Liter Regen pro Quadratmeter und in Bremerhaven 14 Liter pro Quadratmeter gemessen.
Im
Verlauf des Donnerstags verstärkte sich MARTIN, zog rasch in Richtung Nordosten
weiter und erreichte dabei die Shetland Inseln.
Eine
zu dem Tiefdruckgebiet gehörende Kaltfront überquerte am Abend Deutschland und
drängte die bis dahin vorherrschende subtropische Luft nach Osten ab. Ab dem
Mittag bildeten sich in der feuchtlabilen Luft Gewitterzellen und später
Gewittercluster.
Dies
brachte unter anderem Berlin ein starkes Gewitter mit Sturmböen bis zu 24m/s
(86km/h) und heftigen Regen, so wurde zum Beispiel in Marienfelde ein
24stündiger Niederschlag von 16mm gemessen. Orkanartig tobte der Wind in
Wannsee – dort wurden 107km/h registriert. Auch der Regen war dort besonders
heftig. Innerhalb von 18 Minuten waren es 10,9 Liter pro Quadratmeter.
Das
Gewitter sorgte dadurch für eine Abkühlung nach 4 heißen Tagen. So wurde an den
Stationen Tempelhof und Botanischer Garten immerhin eine Temperaturdifferenz
von 10K in der Zeit zwischen 18:30 und 20:00 MESZ gemessen.
In
Sachsen-Anhalt kam es zu schweren Unwettern mit Blitzen, Hagel und
sintflutartigem Regen, dabei traf es Magdeburg, das Harzvorland, die Börde und
die Altmark am schwersten und führte zu hohen Schäden.
Schon
am nächsten Tag, den 06.06., befand sich das Tiefdruckzentrum über
Nordskandinavien und verlor den Einfluss auf das Wettergeschehen in unseren
Gefilden.
In
den folgenden Tage setzte MARTIN seinen Weg ostwärts über Russland hinweg fort
und erschien am 08.06. letztmalig auf der Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 23.06.2003
von Anne Theuerkauf
Wetterkarte: ?
Pate: Sandra
Rickovic-Himmelsbach