Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  MATTEA

(getauft am 03.09.2008)

 

Nachdem bereits zuvor ein Tiefdruckkomplex in Mitteleuropa mit Regen und Gewittern für wechselhaftes Wetter sorgte, näherte sich vom Atlantik der Tiefdruckwirbel MATTEA, welcher am 03.09. in der Berliner Wetterkarte getauft wurde. In der Folge zog MATTEA stetig Richtung Mitteleuropa. Da die Frontensysteme mit ihren Wolken und Niederschlagsgebieten zu diesem Zeitpunkt noch über Westfrankreich lagen, stiegen im Zuge der vorderseitigen Südwestströmung die Höchsttemperaturen vor allem im Süden Deutschlands unter leichtem Föhneinfluss auf sommerliche Werte über 25°C an.

Zum 06.09. zog der Tiefdruckwirbel unter leichter Abschwächung weiter nach England. Hauptsächlich über der Biskaya frischte der Wind im Bereich des stärksten Luftdruckgradienten auf der Südseite MATTEAs stürmisch auf. So meldete beispielsweise die Station St. Sauveur westlich von Mulhouse Böen bis zu 56 kn, was Windstärke 11 entspricht. Die stärksten Windgeschwindigkeiten wurden beim Überqueren der Kaltfront des Tiefs registriert. Mithin kam es verbreitet zu Regenfällen, Schauern und Gewittern. Ein Schwerpunkt erstreckte sich von Irland über den Norden Wales’ bis nach England. Dabei fielen exemplarisch 24-stündige Regenmengen von 46 Liter pro Quadratmeter in Dublin beziehungsweise 63 l/m² in Hawarden in Nordwales. Unterdessen gab es in der Nacht zum 06.09. an einer vorgelagerten, westwärts wandernden Konvergenzlinie vom Hunsrück bis zur Prignitz Schauer und Gewitter, die Niederschlagsmengen bis zu 22 Liter pro Quadratmeter brachten. Tagsüber schien hauptsächlich südlich des Mains die Sonne, so dass dort die Temperatur verbreitet auf über 25°C stieg. In Kempten wurden sogar 29,5°C registriert.

Am Folgetag verlagerte sich MATTEA samt zugehörigen Höhentiefs von Ostengland zur mittleren Nordsee. Die Wetteraktivität ließ nun deutlich nach, da auch die Achsenneigung zwischen Höhentief und Bodenzyklone nahezu senkrecht verlief. Der Tiefdruckwirbel schwächte sich über der Nordsee in der Nacht zum 09.09. soweit ab, dass er in der Bodenwetterkarte nicht mehr analysiert wurde und somit auch keine Erwähnung mehr auf den Europäischen Wetterkarten fand.


Geschrieben am 11.09.2008 von Christopher Kadow

Wetterkarte: 06.09.2008

Pate: Mattea Lamparter