Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet MAX

(getauft am 23.11.2009)

 

Am 23. November 2009 entstand über dem Nordatlantik ein Tiefdruckwirbel, der auf den Namen MAX getauft wurde.

Am 25. November verstärkte sich zwischen dem Hoch CHRISTEL über Süd- und Südosteuropa und dem Tiefdruckwirbel MAX im Seegebiet zwischen Schottland und Island über den meisten Gebieten Mitteleuropas die südwestliche Strömung, mit der erneut für die Jahreszeit sehr milde Luft heran gelenkt wurde.

In der Nacht zum 26.11. hatte die Kaltfront des Tiefs ganz Mitteleuropa überquert und am Vormittag das Baltikum und die nördliche Adria erreicht. In ihrem Bereich gab es meist nur geringen Regen, lediglich in Nordwestdeutschland wurde bis zu 6 l/m² (Lingen) gemessen, in den Gipfellagen der Mittelgebirge war es noch etwas mehr. So meldeten die Stationen Freudenstadt 8,5 l/m², Lüdenscheid 7,4 l/m² und Brocken 13,3 l/m². Die Temperatur lag in Deutschland allgemein um Werte von 10°C, was für die Jahreszeit erheblich zu mild war. Am Vortag stieg die Temperatur im Berliner Stadtgebiet auf 14 bis 15°C. Am Oberrhein war es noch deutlich milder. So stieg die Temperatur in Lahr bis 17,5°C, in Freiburg bis 18,7°C. Noch wärmer wurde es mit Föhnunterstützung im Münchener Gebiet: in München-Stadt wurde 18,2°C erreicht in Landsberg sogar 20,1°C.

Das für weite Teile wetterbestimmende Tiefdruckgebiet MAX verlagerte sich noch ein wenig nordostwärts. Es lag am Morgen des 27. Novembers mit seinem Kern über der Norwegischen See. An seinem Rand gelangte dabei in breitem Strom ursprünglich subpolare Meeresluft (mP) nach Mitteleuropa, die auf dem Weg über den Nordatlantik aber bodennah erheblich erwärmt wurde und infolgedessen weiterhin zu überdurchschnittlichen Temperaturwerten bei uns führte. So wurden in Deutschland verbreitet Höchstwerte von 10 bis 12°C gemessen.

Der hoch reichende Tiefdruckwirbel MAX hatte sich mit seinem Zentrum weiter nach Norden verlagert und lag einen Tag später über dem Europäischen Nordmeer.

Am 29.11.09 lag der bis zur oberen Troposphäre reichende Tiefdruckwirbel unverändert über dem Europäischen Nordmeer. An dieser Position verblieb er auch noch weitere Zeit und verschwand am 1. Dezember 2009 von der Berliner Wetterkarte.


geschrieben am 11.01.2010 von Sabrina Schmidt

Wetterkarte: 27. November 2009

Pate: anonym