Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  MELLI

(getauft am 18.03.2008)

 

 

 

Bereits am 17.03. zeigte sich über dem westlichen Nordatlantik ein neues Tiefdruckgebiet, das am 18.03. auf den Namen MELLI getauft wurde. An diesem Tag befand sich MELLI mit einem Kerndruck um 1005 hPa vor der Südspitze Grönlands. Am 19.03. erreichte MELLI mit ihrem Zentrum die Ostküste Grönland, der Kerndruck war nur wenig auf 1003 hPa gefallen. MELLI verlagerte sich weiter ostwärts und erfasste weite Teile des europäischen Nordmeeres.

Am 20.03. lag MELLI mit ihrem Zentrum zwischen Island und Jan Mayen. Der Kerndruck war stark auf 990 hPa gefallen. Jan Mayen meldete zum Beobachtungstermin um 6 Uhr Weltzeit Schneeregen. MELLI zog nun rasch auf Mitteleuropa zu und erreichte am 21.03. den Norden Dänemarks. Hier wurde nur noch ein Luftdruck um 975 hPa gemessen. Das zu MELLI gehörende Frontensystem brachte großräumig Regen und oberhalb von 300 m auch Schnee, nach Osten hin schneite es auch zum bis ins Flachland: In Freudenstadt im Schwarzwald stieg innerhalb von 24 Stunden die Schneedecke von 4 cm auf 35 cm an. MELLI verlagerte sich mit ihrem Zentrum in den Berliner Raum, wo am 22.03. der Kerndruck knapp unter 980 hPa betrug. Am Morgen des 22.03. lag in Berlin eine dünne Schneedecke, in den Mittelgebirgen erhöhte sich die Schneedecke innerhalb von 24 Stunden weiterhin sehr merklich: auf dem Kahlen Asten von 32 auf 41 cm, auf dem Brocken von 76 auf 85 cm und auf dem Großen Arber von 130 auf 181 cm.

MELLI zog im weiteren Verlauf nordostwärts ab und erreichte am 23.03. mit ihrem Zentrum das Baltikum. Der Kerndruck stieg auf 985 hPa. MELLI zog weiter in das Europäische Nordpolarmeer und blieb vor Spitzbergen mehrere Tage weitgehend ortsfest. Ab dem 29.03. konnte dann beobachtet werden, wie MELLI über die Barentssee weiter nordostwärts auf Nowaja Semlja zuzog. Am 30.03. konnte MELLI letztmalig auf unserem Wettekartenausschnitt erkannt werden.

 


Geschrieben am 15.04.2008 von Torsten Pagenkopf

Wetterkarte: 21.03.2008  

Pate: Melanie Irsch