Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
MICHAEL
(getauft
am 06.04.2009)
Am Montag, den 06.04.2009 entstand über dem
Ostatlantik, am Okklusionspunkt des Frontensystems eines Nordatlantischen
Wirbels, das eigenständige Tiefdruckgebiet MICHAEL. Dieser Tiefdruckwirbel lag
am Tag seiner Taufe im Bereich kalter Luftmassen etwa 300 Kilometer südwestlich
von Irland. Mit der kräftigen Höhenströmung verlagerte sich das Tief im
weiteren Tagesverlauf nach Norden.
Mit seinen wetteraktiven Fronten bestimmte
MICHAEL mit vielen Wolken und Regenfällen den Wetterablauf über Irland und
Großbritannien. Die Höchstwerte der Temperatur lagen in Irland um 10°C in
Großbritannien um 13°C, nur im Südosten Englands wurde es etwas wärmer. Die
Wetterstation in London meldete immerhin 18°C.
MICHAEL zog in der Nacht weiter in Richtung
Seegebiet zwischen Irland und Island. Dabei konnte die Kaltfront, welche sich
über Großbritannien hinweg erstreckte, auch den äußersten Westen Frankreichs
erfassen. Hier bildeten sich in einem Hebungsfeld Schauer, die örtlich bis zu
28 Liter Niederschlag pro Quadratmeter brachten. Vor dieser Kaltfront lag der
Warmsektor in dem sich Deutschland befand, womit nochmals warme Luft in die
Bundesrepublik einströmen konnte. Die Höchstwerte lagen in einem Streifen von
Hannover bis nach Berlin reichend um 23 Grad Celsius.
Am Mittwoch, den 08.04.2009 lag MICHAEL mit
seinem Zentrum vor der Südküste Islands. Seine Frontensysteme bestimmten hauptsächlich
den Wetterablauf über Mitteleuropa. Dabei kam es über Deutschland immer wieder
zu schauerartigen Regenfällen, wobei sich zwischendurch aber auch die Sonne
zeigen konnte.
In der Folge verlagerte sich das Tief MICHAEL
nur wenig. Die Fronten hatten keinen Einfluss mehr auf das Wettergeschehen über
Deutschland, lediglich der Westen Norwegens lag noch im Einzugsgebiet.
Mit der Höhenströmung zog MICHAEL weiter
nordwärts und erreichte am Samstag, den 11.04.2009 die Eismeerinsel
Spitzbergen. Bei Dauerfrost gab es dort zahlreiche Schneeschauer. Unter
geringer Abschwächung verlagerte sich das Tief in den folgenden zwei Tagen
sogar noch weiter nach Norden, eher untypisch, da in dem Bereich des
Nordpolarmeeres die Temperatur- und Druckgegensätze grundsätzlich nicht so
scharf gezeichnet sind.
Am Montag, den 13.04.2009 verschwand das
Tiefdruckgebiet MICHAEL über dem Nordpolarmeer aus dem Einzugsgebiet der
Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 21.05.2009 von R.Büttner
Wetterkarte: 08.04.2009
Pate: Michael Schäfer