Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet MIKE
(getauft am 13.03.2007)
Im Laufe des 13.03. entwickelte sich
an der Kaltfront eines kräftigen Tiefdruckwirbels zwischen Grönland und Island
eine kleine Welle, es entstand ein neues Tief. Dieses wurde noch am gleichen
Tag auf den Namen MIKE getauft.
Seine Warmfront erreichte am 14.03.
das Skandinavische Gebirge und brachte dort ergiebigen Regen, z.B. in Bergen
mit 37 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden. Der Kerndruck von MIKE
hatte sich von anfangs 1010hPa auf inzwischen unter 1000hPa verstärkt. Da das
Hoch NORMA zu dieser Zeit für Deutschland wetterbestimmend war, konnte erst die
Kaltfront von MIKE in der Nacht vom 15. zum 16.03. unser Wetter beeinflussen.
Dieser Bereich beschränkte sich allerdings auf die Nordseeküste, wo bei
auffrischendem West- bis Nordwestwind aber nur unwesentliche
Niederschlagsmengen fielen.
Das Zentrum verlagerte sich an der
norwegischen Küste entlang weiter nach Nordosten. Durch die Vereinigung mit
einem anderen Tief erreichte der Kerndruck von MIKE am 17.03. mit unter 965hPa
seinen niedrigsten Wert. Von der Halbinsel Kola bis nach Kiew wurden im Bereich
seiner Okklusionsfront noch letzte Niederschläge
beobachtet, im Norden bei Temperaturen um den Gefrierpunkt als Schnee, weiter
im Süden bei bis zu 10°C als Regen.
Am 18.03. tauchte MIKE letztmalig
auf der Berliner Wetterkarte auf und erreichte damit eine Lebensdauer von etwa
5 Tagen.
Geschrieben am 01.06.2007
von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 16.03.2007
Pate: Mike Kudler