Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  MIRIAM

(getauft am 31.01.2010)

Bereits in der Nacht vom 30. auf den 31. Januar war ein Tief mit Zentrum vor Neufundland und einer ausgeprägten Warmfront nördlich auf Grönland zulaufend, sowie der Kaltfront südlich über dem Nordatlantik gelegen auf den Wetterkarten  zu sehen. Im Laufe des Tages verlagerte sich die Warmfront entlang der Südküste Grönlands und reichte bis nach Island, wo eine kleine Wellenstörung ein Tief bildete, das in den Prognosekarten des 31.1. auf den Namen MIRIAM getauft wurde.

Am 01. Februar um 00 Uhr UTC lag das Zentrum des Tiefs mit einem Kerndruck (Luftdruck im Zentrum des Tiefs) von knapp 1010 hPa vor der Südküste Islands. Die Warmfront reichte südlich auf den Nordatlantik, die Kaltfront erstreckte sich nördlich über Island bis vor Grönland, wo sie mit einem nachfolgenden Tief verbunden war. Im Laufe des Tages wanderte MIRIAM in Richtung Mitteleuropa und erreichte am Abend den Nordseeraum. Dabei überquerte die Warmfront die Britischen Inseln und brachte diesen neben vielen tiefen Wolken vor allem leichten Regen.

Der Wirbel überquerte am 02. Februar die Nordsee. Dabei verstärkte er sich und hatte einen ausgeprägten Kern mit einem Druck von 995 hPa. Bedingt durch die Warmfront von MIRIAM, die sich über die Beneluxstaaten bis nach Nordfrankreich erstreckte gab es in diesem Raum leichte Schneeschauer. Dabei vielen dort in 24 Stunden teilweise knapp 20 mm Niederschlag. Die Kaltfront lag etwas weiter westlich und brachte Großbritannien und Irland leichten Regen.

Am 03. Februar (00 Uhr UTC) hatten sich die Kalt- und die Warmfront größtenteils zu einer Okklusionsfront vereinigt. MIRIAM lag jetzt über Dänemark und hatte sich weiter verstärkt, sodass der Druck im Zentrum auf 985 hPa abfiel. Die Okklusion verlief in einem Bogen von Südschweden über Ostpolen bis in den Mitteldeutschen Raum, wo sie sich in eine Warmfront über Mittelfrankreich und eine Kaltfront über Nordfrankreich und den Ärmelkanal aufspaltete. Die Okklusionsfront brachte Deutschland leichte bis mäßige Schneeschauer, die Warm- wie auch die nachziehende Kaltfront Frankreich vereinzelt leichten Regen, jedoch flächendeckend viele Wolken.

MIRIAM verlagerte sich zum 04. Februar nur langsam Richtung Südschweden, verlor aber recht stark an Intensität. Die fortschreitende Okklusion des Tiefs, die über Ostpolen lag brachte ihrem Einzugsgebiet noch letzte Schneeschauer und Dunst. Der Kerndruck des Tiefs stieg dabei auf 1005 hPa an. Am Abend des 04. Februars war das Tief MIRIAM das letzte Mal auf der Wetterkarte zu sehen.


Geschrieben am 23.03.2010 von Benjamin Siebert

Wetterkarte: 03.02.2010

Wetterpate: Marcus Getta