Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  MIRI

(getauft am 09.11.2004)

 

 

MIRI wurde als bereits voll entwickeltes Tiefdruckgebiet vor der Nordküste Neufundlands getauft, sie hatte zu diesem Zeitpunkt ein Kerndruck von etwas unter 990 hPa.

Am 10.11.2004 hatte MIRI dann die Ostküste Grönlands erreicht und bereits eine beginnende Okklusion ausgebildet (entstehen einer Mischfront nach dem Zusammentreffen von Warm- und Kaltfront). In der Folge entwickelte sich MIRI weiter zu einem Sturmwirbel mit einem Kerndruck von ca. 972 hPa als sie am Morgen des 11.11.2004 bei Jan –Mayen lag.

In den nächsten 24 Stunden verlagerte sich MIRI kaum nach Osten, verstärkte sich aber weiter und erreichte mit einem Kerndruck von unter 965hPa den Höhepunkt ihrer Entwicklung. Das dazugehörige Frontensystem überquerte am 11.11. und in der Nacht zum 12.11.2004 weite Teile Skandinaviens und brachte staubedingt hauptsächlich über dem Norwegischen Gebirge sehr ergiebige Regenmengen. So fielen in Bergen in 24 Stunden 51 Liter, in Nedre Vats 66 Liter und in Sauda sogar 71 Liter pro Quadratmeter.

Mit der Zufuhr noch verhältnismäßig milder Meeresluftmassen blieb es in Schweden nachts weitgehend frostfrei. Dagegen drang auf der Rückseite des Sturmwirbels arktische Kaltluft (xA) südwärts vor, so dass es in Island  am Morgen des 12.11.2004  leichten bis mäßigen Frost gab. Am 13.11. überquerte die Front von MIRI Deutschland und sorgte verbreitet für Regenmengen, die ca. 30% des Monatssolls entsprechen. Die Kaltluft auf der Rückseite von MIRI konnte am 14.11. bis zu den Alpen und nach Südfrankreich vorstoßen. Selbst in den Niederungen lagen die Minima unter 0°C wie beispielsweise in Pau im Süden Frankreichs mit -1,7°C.

Unterdessen war MIRI mit ihrem Zentrum über Nowaja Semja angelangt, sie löste sich dort bis zum 15.11.2004 auf.

 


Geschrieben am 16.12.2004 von Norina Bähr

Wetterkarte: 13.11.2004

Pate: Matthias Schremmer