Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet MONA
(getauft am 31.05.2006)
Bereits am 30.5.
zeigte sich über dem Nordatlantik eine Kette von Tiefdruckgebieten, deren vorderstes
und intensivstes Tief am 31.5. die Westküste Islands erreichte und auf den
Namen MONA getauft wurde.
MONA überquerte Island
und befand sich in den frühen Morgenstunden des 1.6. über der isländischen
Ostküste. Der Luftdruck betrug hier gut 1000 hPa. Die
Wetterstation in Reykjavik meldete am Morgen des 31.5. Wind aus östlicher
Richtung bei einer Windgeschwindigkeit von 22 km/h. Am 1.6. meldete die
Wetterstation auf der Norwegischen Insel Jan Mayen
zum synoptischen Termin um 6 Uhr Weltzeit für die vergangenen 24 Stunden eine
Regenmenge von 3 Liter pro Quadratmeter.
Die zu MONA
gehörende Warmfront überstrich auch die Faröer-Inseln
und Schottland, sodass Thorshavn auf den Faröer sogar
eine 24-stündige Regenmenge von 11 Liter pro Quadratmeter meldete. Das Tief MONA
zog weiter in Richtung Nordosten und lag am 2.6. mit seinem Zentrum über Jan Mayen. Der Kerndruck war auf unter 995 hPa
gesunken. Die inzwischen okkludierte Front des Tiefs
MONA erreichte Skandinavien: Trondheim und Bergen meldeten am Morgen des 2.6.
Sprühregen bzw. Regen und Niederschlagsmengen von 0,2 bzw. 0,4 Liter pro
Quadratmetern. Am Morgen des 3.6. waren die 24-stündigen Niederschlagsmengen bereits auf 7 Liter in
Trondheim und sogar 37 Liter in Bergen angewachsen. Dabei meldete
Bergen am Morgen des 3.6. immer noch Schauer.
MONA zog nun
ostwärts und lag am 3.6. mit ihrem Zentrum zwischen Jan Mayen
und Nordnorwegen. Der Kerndruck lag immer noch um 995 hPa.
Das Frontensystem des Tiefs MONA hatte Schweden überquert und erreichte
Finnland, überstrich jedoch auch Dänemark und Norddeutschland. Dem Norden und
Nordwesten Deutschlands brachte MONA verbreitet Regen, der jedoch meist nur von
leichter Intensität war. In Mecklenburg und im nördlichen Brandenburg fielen
zwischen 8 und 14 Uhr MESZ 2 bis 3 Liter pro Quadratmeter. Auch in Schweden
blieben die Niederschlagsmengen gering, so meldete Haparanda
am Morgen des 3.6. nur eine 24-stündige Niederschlagsmenge von 1 Liter pro
Quadratmeter. In Helsinki fielen jedoch bis zum Morgen des 4.6. 11 Liter Regen
pro Quadratmeter.
Am 4.6. erreichte MONA Nordfinnland. Der Kerndruck war auf gut 1000 hPa gestiegen, das Tiefdruckgebiet MONA hatte seine stärkste Ausprägung also hinter sich. Die zu MONA gehörende Front erreichte nun auch Süddeutschland: Im Südosten Bayerns wurden bis zum Mittagstermin 6-stündige Niederschlagsmengen von bis zu 5 Liter pro Quadratmeter gemessen. Das Tiefdruckgebiet MONA löste sich über dem Weißen Meer auf und konnte am 5.6. auf unserem Wetterkartenausschnitt nicht mehr erkannt werden.
Geschrieben am 12.6.2006 von Thorsten Pagenkopf
Wetterkarte: 03.06.2006
Pate: Monika Baldauf