Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  MUCKEL

(getauft am 17.01.2003)

 

 

 

Am 16. Januar 2003 trat vor der nordamerikanischen Atlantikküste ein Tiefdruckgebiet in Erscheinung, das sich innerhalb des nächsten Tages zu einem Orkanwirbel mit einem Kerndruck von 970 hPa entwickelte und den Namen MUCKEL (eine Nebenform von Nepomuk) erhielt.

Nahe des Zentrums, das sich östlich von Neufundland befand, meldete ein Schiff Bodenwindgeschwindigkeiten von 35 m/s (124 km/h), was auf der Beaufort-Skala Windstärke 12 entspricht.

MUCKEL zog weiter ostwärts und beeinflusste am 18. Januar als deutlich ausgeprägter Sturmwirbel weite Teile des Nordatlantiks. Sein Frontensystem reichte weit in subtropische Breiten hinein, so dass daran feucht-warme tropische Meeresluft gehoben wurde. Diese brachte in Südwest- und Westeuropa  bedeutende Regenmengen.

So fielen beispielsweise in Brest 31 Liter pro Quadratmeter, in Porto wurden sogar 91 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden registriert. Bereits am 20. Januar 2003 war MUCKEL weitgehend aufgelöst, denn ihm folgte rasch der kräftige Tiefdruckwirbel NIKLAS, in dem er vollständig aufging.  Seine Okklusionsfront überquerte Deutschland und brachte eine leichte Erwärmung sowie vor allem im Norden Deutschlands auch Regen.

Ein Randtief von NIKLAS, das über Schottland und die nördliche Nordsee zog, lag an dieser Okklusionsfront und konnte daher im weitesten Sinne noch zum ansonsten vollständig okkludierten Frontensystem MUCKEL gezählt werden.

 


Geschrieben am 11.02.2003 von Stefanie Rentz

Wetterkarte: 18.01.2003

Pate: Jan-Niclas Puth