Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  MUNIR

(getauft am 15.10.2007)

 

 

Südlich von Island auf der Höhe von Oslo befand sich am 15. Oktober 2007 ein Tiefdruckgebiet, welches auf den Namen MUNIR getauft wurde. Im Laufe des Tages verlagerte es sich mit seinem Zentrum über Island hinweg in nordöstlicher Richtung. An seiner Ostflanke führte MUNIR wärmere Luft in den skandinavischen Raum, sodass es dort – bis auf den äußersten Norden - frostfrei blieb.

Am 16. Oktober erstreckte sich das zu MUNIR gehörende Frontensystem von Nordskandinavien bis nach Frankreich. Der Norden Schleswig-Holsteins wurde bereits am Tage von der Bewölkung der Kaltfront und dem damit verbundenen leichten Regen erfasst. Am Abend und in der Nacht stieß die Kaltfront allerdings kaum nach Süden vor, sodass es in Hamburg noch trocken blieb, auf Sylt aber bereits 10 Liter Regen fielen.

Tief MUNIR verstärkte sich und sein Kerndruck fiel am Morgen des 17. Oktober auf 980 hPa. Im Tagesverlauf verlagerte es sich recht schnell. Die zugehörige Kaltfront konnte weiter nach Süden vordringen und brachte ihr vorgelagert warme Luft subtropischen Ursprungs nach Deutschland. Im Süden Deutschlands wurden Höchsttemperaturen von über 20°C erreicht, während der Norden des Landes bereits wieder unter Kaltlufteinfluss geriet.

In der Nacht zum 18. Oktober lag MUNIR bereits über der Halbinsel Kola. Das Tief blieb relativ stationär, nur seine Kaltfront kam weiter nach Südosten voran. Sein Einfluss auf Deutschland schwächte sich stark ab und die von Norden herangeführte Luft polaren Ursprungs sorgte für erste Schneefälle in den Mittelgebirgen und im Alpenraum.

In den folgenden Tagen zog MUNIR weiter ostwärts, wurde aber nicht mehr wetterwirksam und verschwand am 21. Oktober von den mitteleuropäischen Wetterkarten.

 

 


Geschrieben am 30.10.2007 von Sophie Oberländer

Wetterkarte: 18.10.2007

Pate: Munir Eid