Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  NEMO

(getauft am 26.12.2003)

 

 

 

Bereits zu Heiligabend zeigte sich zwischen Grönland und Island ein sich bildendes Tiefdruckgebiet, das über Island in Richtung Europa zog und am zweiten Weihnachtsfeiertag auf den Namen NEMO getauft wurde.

Am 27.12. erreichte NEMO mit einem Kerndruck von 960 hPa die nördliche Nordsee zwischen Schottland und der skandinavischen Halbinsel. NEMO zeigte sich als ausgeprägtes Orkantief, dessen Kaltfront mit Annäherung an Mitteleuropa zu Temperaturrückgang führte: oberhalb von 600 m ging der Regen allmählich in Schnee über. Auf dem Kahlen Asten betrug um 10:00 die Temperatur noch 1,7 °C bei Schneeregen, um 13:00 betrug die Temperatur -0,2°C bei leichtem Schneefall.

Am 28.12. verlagerte sich NEMO unter Abschwächung nach Skandinavien. Im Bereich der eingeflossenen Meeresluft subpolaren Ursprungs klarte es in Norddeutschland auf, jedoch gab es nur vereinzelt Frost, während sich in Ostbayern eine bodennahe Kaltluftschicht hielt. Nachts ging hier die Temperatur bis -7,4°C zurück, während es auf dem Hohenpeißenberg mit 5,7°C frostfrei blieb.

An NEMOs Ostseite floss milde Meeresluft bis nach Westrussland, die leichtes Tauwetter verursachte. Am Weißen Meer gab es an der Grenze zur kälteren Luft ergiebigen und teilweisen starken Schneefall. Am 29.12. lag NEMO mit seinem Zentrum vor der Küste Nordnorwegens und hatte sich mit einem Kerndruck von 975 hPa deutlich abgeschwächt.

In den folgenden Tagen zog NEMO langsam unter weiterer Abschwächung Richtung Barentssee, wo er sich zu Sylvester zeigte. Am 02.01. konnte NEMO als kleines Tief letztmalig über der Karasee auf unserem Wetterkartenausschnitt erkannt werden.

 

 


Geschieben am 13.01.2004 von Thorsten Pagenkopf

Wetterkarte: 27.12.2003  

Pate: Michael Schumacher