Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
NICOLAS
(getauft
am 03.02.2009)
Auf der Vorderseite des Tiefdruckwirbels
MEENO mit Zentrum über Portugal bildete sich zum 03.02.2009 über den Britischen
Inseln ein neues Tiefdruckgebiet, das auf den Namen NICOLAS getauft wurde. Mit
einem Kerndruck von unter 990 hPa war es bereits gut
ausgeprägt und transportierte mit einer strammen Südströmung milde
Mittelmeerluft nach Deutschland. Bei immerhin 4,1 Sonnenstunden stieg das
Quecksilber in Köln bis auf 8,9°C an. Am föhnigen Alpenrand wurde mit 12,3°C in
Garmisch-Partenkirchen sogar die zweistellige Marke geknackt.
Unter Annäherung der Okklusionsfront
aus Westen erreichten erste Wolken- und Niederschlagsfelder am Folgetag die
Gebiete westlich der Ems mit leichten Regen- und Schneeregenfällen. Mit
Ausnahme des erneut föhnigen Alpenrandes blieb es sonst schon verbreitet
bedeckt beziehungsweise neblig-trüb bei Höchstwerten zwischen 0°C im Dauernebel
wie in Leipzig und 10°C in Südbayern.
Im weiteren Verlauf verlagerte sich NICOLAS
bei gleich bleibender Intensität weiter zur Nordsee. Während es in den
Küstengebieten der Niederlande und im Emsland einzelne Schauer gab, kehrte
deutschlandweit eine kurze Wetterberuhigung ein.
Am 07.02. sorgte ein ausgeprägtes
Trogsystem in der Höhe über Mitteleuropa dafür, dass sich an der Südflanke des
Tiefs NICOLAS die nachfolgenden Wirbel OLANDER und PETER von Frankreich kommend
Deutschland zunehmend näherten. So erreichte der Frontenkomplex bereits in der
Nacht die Gebiete westlich des Rheins mit teils kräftigem Regen, der nur in den
höheren Lagen als Schnee fiel. Bis zum Abend tangierte das Niederschlagsband
auch den Berliner Raum, wo es ganztägig sogar in der Innenstadt neblig
geblieben war. Die 24-stündigen Regenmengen lagen dabei zwischen 7 Liter pro
Quadratmeter in Mannheim und 11 l/m² in Boizenburg. Östlich der Elbe fielen
allerdings kaum noch nennenswerte Summen.
Anschließend zog das Tief NICOLAS mit
leichten Regenfällen, die ab Ostpolen wieder in Schneefall übergingen, über die
Ostsee bis zum Nordkap. Dort für einige Schneeschauer sorgend, verharrte es
stationär bis zum 15.02. vor der Norwegischen Küste, bevor es nach knapp 2
Wochen wieder von den Europäischen Wetterkarten verschwand.
Geschrieben am 30.04.2009 von
Robert Hausen
Wetterkarte: 07.02.2009
Pate: Evelyne Rentinck