Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
NICO
(getauft
am 27.11.2009)
Das
Tief NICO bildete sich am 26.11. über dem Süden Grönlands und wurde am nächsten
Tag im Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin getauft. Durch
das großräumige steuernde Tief MAX über der Nordsee zog NICO rasch über den
Nordatlantik zu den Britischen Inseln. Bereits am Morgen des 28.11. wurden rund
um den Ärmelkanal durch Schauer und Gewitter bis zu 18 Liter und in Wales sogar
an einer Station 30 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 12h gemessen.
Weiterhin erreichte der Wind dort in Böen mit Windstärke 11 fast Orkanstärke.
Im
Laufe des Tages brachte NICO dann auch dem Norden Deutschlands die ersten
Niederschläge, die aber bis zum Morgen des 29.11. in der 24-stündigen Menge meist
einstellig blieben. Nur aus Lüdenscheid im Sauerland wurden 23 Liter pro
Quadratmeter gemeldet. Allerdings wurden insbesondere an der Nordseeküste und
auf den Gipfeln der Mittelgebirge zum Teil schwere Sturmböen mit über 100 km/h
registriert. Die Sonne war zu der Zeit nur wenige Stunden bis gar nicht zu
sehen, weshalb auch die Nacht aufgrund der starken Bewölkung mit 5 bis 9°C
recht mild blieb und sich kaum von den Tageshöchsttemperaturen unterschied.
Mit
einem Kerndruck von 992 hPa erreichte NICO an diesem Tag über Südskandinavien auch
den tiefsten Wert, bevor er sich recht schnell wieder abzuschwächen begann,
ebenso wie die Wetterwirksamkeit. Am 30.11. wurden noch aus dem Baltikum und
dem Nordwesten Russlands einstellige Niederschlagsmengen gemeldet, wobei der
Wind keine Rolle mehr spielte.
Tief
NICO löste sich im Folgenden schnell auf, sodass es bereits an diesem Tag
letztmalig auf der Berliner Wetterkarte auftauchte.
Geschrieben am: 14.01.2010 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 28.11.2009
Pate: Alexander Bijelic