Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  NIKLAS

(getauft am 18.01.2003)

 

 

 

Auf den Namen NIKLAS wurde ein Tief getauft, das am 18.01. bei Neufundland neu auf der Wetterkarte erschien und rasch mit der mäandrierenden Höhenströmung über den Atlantik nach Europa wanderte. NIKLAS folgte somit mehreren starken Tiefdruckwirbeln, die hintereinander auf einer relativ nördlichen Bahn über Nordeuropa hinwegzogen und Mitteleuropa mit ihren Fronten beeinflussten.

Jedoch setzte sich zum 20.01. vom Nordmeer her Hochdruck durch und unterband die Tiefdruck-Familie, so dass das letzte Tief in dieser Reihe, MUCKEL, über der nördlichen Nordsee zum Erliegen kam, sich abschwächte und schließlich in NIKLAS aufging.

Dieser erreichte an jenem Tag den Höhepunkt seiner Entwicklung und lag mit einem Kerndruck von unter 965 hPa westlich der Britischen Inseln. Aufgrund zweier über Russland liegender Hochdruckgebiete ELA und FELICIA verschärfte sich der Druckgradient über Mitteleuropa zusehends, so dass der Wind im Gegenuhrzeigersinn um NIKLAS herum Sturmstärke erreichte.

Die Fronten von NIKLAS, teils schon okkludiert, griffen aufgrund eben dieser Hochs nur in abgeschwächter Form auf Deutschland über und brachten von West nach Ost abnehmenden leichten Regen. Am 22.01. lag er mit nur noch rund 980 hPa Kerndruck über der südlichen Nordsee. Das Niederschlagsfeld eines an der Okklusion über dem Genua-Golf entstandenen Teiltiefs griff von Süden her bis zur Donau über und brachte in Süd- und Ostbayern Regen, der dort verbreitet zu starker Glätte führte da noch Nachtfrost bis zu -5°C herrschte.

NIKLAS verlagerte sich bis zum 23.01. unter starker Abschwächung bis nach Ostdeutschland und löste sich auf. An der Rückseite des zu ihm gehörenden Höhentroges kam es in Deutschland noch zu reichlich Niederschlag, der in den Mittelgebirgen und Alpen als Schnee fiel und somit zu einer Verbesserung der Wintersportbedingungen führte, sonst war es größtenteils Regen. Meist wurden 2-5 l/m², in höheren Lagen aufgrund örtlicher Staueffekte teils mehr als 10 l/m².

 

 


Geschrieben am 14.02.2003 von Steffen Dietz

Wetterkarte: 22.01.2003

Pate: Dr. Hans-Jochen Ewert