Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet NIKOLAUS

(getauft am 13.11.2013)

 

Ein unbenanntes Tiefdruckgebiet zog Anfang November, von Neufundland in östliche Richtung über den Nordatlantik. Am 13.11.2013 wurde dieses Bodentief über dem Nordatlantik, ca. 800 km südwestlich von Reykjavik wetterwirksam und mit einem Kerndruck von 985 hPa auf den Namen NIKOLAUS getauft. Vom Kern ausgehend erstreckte sich die etwa 300 km lange Okklusion, eine Mischfront die sowohl Warm-, als auch Kaltfronteigenschaften besitzt, spiralförmig in nordöstliche Richtung beginnend, drehte auf Süden und teilte sich am Okklusionspunkt einige Hundert Kilometer westlich der Südspitze Irlands in Warm- und Kaltfront. Von dort reichte die Warmfront weiter südwärts bis knapp nördlich der Azoren, wo sie in das Frontensystem des Wirbels MARCUS überging. Die Kaltfront zog sich hingegen viele Hundert Kilometer über den zentralen Nordatlantik hinaus. Zusätzlich spaltete sich von der Okklusion am nördlichsten Scheitelpunkt noch eine kurze Warmfront ab, die in südöstliche Richtung über den Nordatlantik verlief und eine Länge von ungefähr 1000 km besaß.

Bis zum 14.11.2013 verlagerte sich das System nach Nordosten und lag nun mit einem Kerndruck von 990 hPa vor der nordöstlichen Küste Islands über dem Polarkreis. Die Okklusion verlief vom Kern ausgehend über die Nordsee, die Shetland-Inseln sowie England und ging auf der Breite von Brest über dem Golf von Biskaya in eine Kaltfront über. Diese reichte bogenförmig über den Nordatlantik und ging nördlich der Azoren in ein nachfolgendes Frontensystem über. Erneut spaltete sich am nördlichen Scheitelpunkt der Okklusion eine Warmfront ab, die geradlinig bis Trondheim reichte. Der Einfluss des Tiefs NIKOLAUS führte auf den Britischen Inseln zu teils ergiebigen Niederschlägen. So fielen in Capel Curig bis zum Morgen dieses Tages bis zu 15 mm Regen.

Das Tiefdruckgebiet NIKOLAUS verlagerte sich bis zum 15.11.2013 weiter nach Norden und lag mit einem Kerndruck von 980 hPa über dem Europäischen Nordmeer mittig zwischen Jan Mayen und Spitzbergen. Die Okklusion verlief, mit einer Länge von etwa 2500 km vom Kern ausgehend spiralförmig nach Norden beginnend, über Ost auf Süd drehend mit Verlauf über dem Europäischen Nordmeer an der Küste von Norwegen entlang und ging bei Trondheim in eine Kaltfront über, welche weiter südlich über Oslo, Kopenhagen und weiter über Hamburg und Köln bis nach Mittelfrankreich verlief. Die Kaltfront brachte geringe Niederschlagsmengen mit sich, schwächte sich jedoch durch den Einfluss des Hochdruckgebietes RAILY über Polen und Weißrussland bei ihrer Verlagerung nach Osten deutlich ab.

Bis zum 16.11.2013 verlagerte sich das System um ca. 2000 km weiter nach Norden und verstärkte sich auf einen Kerndruck von 965 hPa, nördlich von Spitzbergen. Auf Spitzbergen kam es zu hohen Windgeschwindigkeiten mit Böen der Stärke 7. Die ausgedehnte Okklusion, mit einer beachtlichen Länge von 4000 km, verlief südlich über die Barentssee und die Halbinsel Kola bis nach St. Petersburg.

Im Laufe des Tages verlagerte sich das Tiefdruckgebiet NIKOLAUS weiter nach Norden, sodass es am 17.11.2013 nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden konnte.

 


Geschrieben von Bianka Warnke

Berliner Wetterkarte: 15.11.2013

Pate: Nico Rischmann