Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  NILS

(getauft am 15.03.2007)

 

 

 

Als sich Tief NILS am 15.03. zwischen Grönland und Island entwickelte und auch gleich auf seinen Namen getauft wurde, war aufgrund der Vorhersagen bereits klar, dass es eine Umstellung der Wetterlage geben würde. Dementsprechend war NILS auch schon nach der Entstehung gut ausgebildet, denn der Kerndruck betrug bereits unter 990hPa.

Am nächsten Tag überquerte das schon fast vollständig okkludierte Tief die Britischen Inseln und die Nordsee. Neben nur geringen Niederschlagsmengen wurden dort starke bis stürmische Böen gemessen, die besonders auf den Nordseeinseln Windstärke 9 erreichten.

In der Nacht zum 17.03. überquerte dann ein Niederschlagsband den Norden Deutschlands, wobei mit 4-8 Litern Regen pro Quadratmeter in Schleswig-Holstein die höchsten Mengen registriert wurden. Diese nahmen in Richtung Süden ab und waren an den Mittelgebirgen kaum noch messbar. NILS verdrängte die trockene Luft weiter nach Südosten, so dass die Tiefsttemperaturen im Regen mit 4 bis 7°C wieder deutlich über dem Gefrierpunkt lagen. Das Zentrum von NILS verlagerte sich von Skandinavien rasch weiter nach Südfinnland und schwächte sich dabei nicht nur vom Luftdruck her, sondern auch von der Wetterwirksamkeit ab.

Nachdem NILS am 18.03. zum letzten Mal namentlich auf der Berliner Wetterkarte auftauchte, war in der darauf folgenden Nacht nur noch eine schwache lang gestreckte Okklusionsfront vom Nordkap bis nach Moskau übrig. Die Lebensdauer betrug damit etwa 4 Tage.

 

 


Geschrieben am 02.06.2007 von Matthias Treinzen

Wetterkarte: 17.03.2007

Pate: Nils Warnecke