Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  NINA

(getauft am 27.11.2008)

 

Ein Tief, welches sich über dem Nordatlantik entwickelt hatte, wurde am Donnerstag, den 27.11.2008 auf den Namen NINA getauft. Am Tag der Taufe war der Wirbel jedoch noch nicht wetterbestimmend für Europa.

Er tauchte erstmals am Samstag, den 29.11.2008 auf der Bodenkarte der Berliner Wetterkarte auf.

An diesem Tag lag das Zentrum des Tiefdruckwirbels über der Biskaya und die Frontensysteme bestimmten den Wetterablauf über der Iberischen Halbinsel und großen Teilen Frankreichs. In besagten Gebieten trat verbreitet ergiebiger Niederschlag auf. Die Wetterstation in Bordeaux registrierte beispielsweise eine 24-stündige Niederschlagsmenge von 37 Liter pro Quadratmeter, in Marseille wurden 30 l/m² gemessen, in La Coruna waren es 26 l/m² und die Station in Porto konnte 23 l/m² vermelden. Die Höchsttemperaturen an diesem Tag reichten von 8°C in Frankreich bis 16°C in Spanien.

Der Kern des Tiefdruckgebietes NINA lag am Folgetag noch immer über der Biskaya. Die Okklusion überquerte Frankreich nordwärts und griff im Laufe des Tages auch auf Deutschland über, während die Reste der noch nicht okkludierten Warmfront das Wetter in Italien beeinflussten. Die Kaltfront hingegen erstreckte sich über das westliche Mittelmeer und hatte kaum Einfluss auf das Europäische Festlandswetter.

Auf der Rückseite der Okklusion stieg die Temperatur in Süddeutschland auf 7°C an, im Breisgau konnten sogar 10°C gemessen werden. Während die Sonne im Norden Deutschlands an diesem Tag nicht zu sehen war, konnte sich der Süden über 2 bis 6 Sonnenstunden freuen. Die Niederschlagssumme blieb in der Bundesrepublik meist bei unter 1 Liter pro Quadratmeter. Den meisten Niederschlag brachte das Tief NINA mit 48 l/m² binnen 24 Stunden der französischen Mittelmeerstadt Nizza.

Am Montag, den 01.12.2008 hatte sich die Zyklone, gelegen im Zentrum eines ausgeprägten Höhentroges, unter leichter Abschwächung nach Norden zu den Benelux-Ländern verlagert. Dabei gestaltete NINA den Wetterablauf über Deutschland wechselhaft. Die Bundesrepublik bekam kaum Sonne ab. Lediglich die Bewohner eines schmalen Küstenstreifens an der Nordsee konnten 1 bis 2 Stunden Sonnenschein genießen. Die Höchsttemperaturen lagen meist um +3°C und die Niederschlagsmengen bei unter 1 l/m².

Im späteren Tagesverlauf löste sich das Tiefdruckgebiet NINA schließlich über den Niederlanden auf.


Geschrieben am 12.01.2009 von R. Büttner

Wetterkarte: 30.11.2008

Pate: Nina Kahnwald