Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet OLAF
(getauft am 01.02.2005)
Am 31. Januar befand sich vor der Küste Neufundlands eine
ausgeprägte Tiefdruckrinne. Aus dieser entstand am 1. Februar 2005 das
Tiefdruckgebiet OLAF.
OLAF wies bei seiner Entstehung einen Kerndruck von
995hPa auf und lag mit seinem Zentrum vor der Küste von Neufundland. Gemäß der
Höhenströmung wanderte OLAF zunächst nach Norden und lag am
2. Februar mit einem Kerndruck von weniger als 990hPa südlich von Grönland.
Seine Kaltfront reichte dabei weit bis auf den Atlantik hinaus. An dieser
Kaltfront entwickelte sich am 3. Februar das Tiefdruckgebiet PEER, während OLAF
weiter ins Nordmeer zog. Dort befand sich zu diesem Zeitpunkt das
Tiefdruckgebiet MICHAEL, das von OLAF aber komplett geschluckt wurde.
Die Warmfront von OLAF erreichte Norwegen und so stiegen
die Temperaturen in der milden Luft auf Werte um 8°C (z.B. Oslo), auf den
Britischen Inseln im Warmsektor lagen sie sogar verbreitet bei 10°C (z.B.
Glasgow).
Am 4. Februar befand sich OLAF bei Spitzbergen und wies
in seinem Zentrum ein Druck von 990hPa auf. Seine Warmfront erreichte nun auch
Deutschland. Jedoch stiegen die Temperaturen nach Durchzug der Front nur direkt
im Nordwesten von Deutschland auf Werte um 7°C (z.B. Helgoland), in den anderen
Gebieten hielt sich dagegen die feuchte Kaltluft mit Temperaturen nur wenig
über 0°C (z.B. Berlin-Dahlem 2°C und München 2,2 °C). Die Niederschlagsmengen
waren eher gering (z.B. Leck 0,5 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24
Stunden).
Auf dem Satellitenbild der Berliner Wetterkarte vom 4.
Februar um
01.30 UTC (Seite 6) erkennt man eindrucksvoll die Wolkenspirale östlich von
Island und das an OLAFs Kaltfront entstandene Tiefdruckgebiet PEER südlich von
Island.
In den Morgenstunden des 5. Februar lag OLAF bereits
nördlich von Spitzbergen mit Kurs auf den Arktischen Ozean. Er hatte sich nicht
weiter abgeschwächt, verschwand jedoch aus dem europäischen Kartenausschnitt
und wurde am 6. Februar nicht mehr in der Wetterkarte analysiert.
Insgesamt lebte OLAF fünf Tage und legte dabei eine
Strecke von mehr als 1500 km zurück. Sein Weg führte ihn von Neufundland bis in
den Arktischen Ozean. Seine Warmfront brachte vor allem dem Nordwesten und dem
Norden Europas milde und feuchte Luft mit Temperaturen von bis zu 10°C.
Geschrieben am 08.03.2005 von Thomas Schartner
Wetterkarte: 04.02.2005
Pate: Antje Eichner-Perfölz