Lebensgeschichte
(getauft am
03.06.2005)
Das Wellentief OLE bildete sich
gegen Mittag des 03.Juni über Großbritannien und wurde noch am gleichen Tag
getauft.
OLE verstärkte sich rasch weiter und
löste dabei über den Beneluxländern, Nordwestdeutschland und Dänemark zum Teil
kräftige Gewitter aus, die ergiebigen Regen brachten. So wurden z.B. in
Flensburg innerhalb von 24 Stunden 38,5 Liter pro Quadratmeter gemessen. Ein
weiterer Gewitterschwerpunkt lag über dem Süden Deutschlands, wo es z.B. in
Meckenbeuren 32 Liter Regen pro Quadratmeter und auf dem Weinbiet im Pfälzer
Wald Windböen von bis zu 60 Knoten gab. Letzteres entspricht immerhin der
Windstärke 11, also ‚orkanartigem Wind’. Im Gegensatz dazu brachte der
Kaltfrontdurchgang im Osten Deutschlands teils keinen messbaren Niederschlag.
Am 04.06. lag das Zentrum von OLE
über Schweden. Sein Kerndruck vertiefte sich von anfänglich 1005hPa auf unter
995hPa. Die Kaltfront erstreckte sich dabei von Finnland über Polen bis zu den
Alpen. Schauer und Gewitter über Österreich und Slowenien brachten gebietsweise
erneut 30 Liter Regen pro Quadratmeter. Niederschläge gab es auch wieder über
Deutschland, allerdings in deutlich geringeren Mengen.
Am nächsten Tag bildeten sich in
Deutschland wiederum zahlreiche Schauer und Gewitter mit ergiebigen
Niederschlägen, z.B. in Bad Salzuflen mit 36 Liter pro Quadratmeter, aber auch
der Berliner Raum war mit über 20 Liter ein Niederschlagsschwerpunkt. Im
weiteren Verlauf spaltete sich von OLE ein Teiltief ab, welches OLE II genannt
wurde. Dessen Kaltfront überquerte ohne besondere Wettererscheinungen von
Norden her Deutschland und löste sich auch schon am 07.06. wieder auf.
Währenddessen zog OLE unter leichter
Abschwächung zur Barentssee und verließ am 09.06. den Bereich der Berliner
Wetterkarte in nordöstlicher Richtung. Mit einer Lebensdauer von 6 Tagen seit
seiner Entstehung lag OLE damit über dem Durchschnitt von 4-5 Tagen.
Geschrieben am 27.06.2005 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 05.06.2005
Pate: Wolfgang Sucker