Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  OLINDE

(getauft am 23.03.2008)

 

 

Nordwestlich der norwegischen Lofoten entstand am 23. März, dem Ostersonntag 2008, das Tiefdruckgebiet OLINDE mit einem Kerndruck von knapp unter 995 hPa. Rasch teilte es sich in zwei Zentren auf: OLINDE I lag mit ihrem Kern nach wie vor westlich der Lofoten auf dem Atlantik, während sich das Zentrum von OLINDE II über dem Skagerrak nördlich von Dänemark ausbildete. Beide Zentren dieses Tiefdrucksystems waren durch eine Okklusionsfront miteinander verbunden, sodass es entlang der Südwestküste Norwegens zu Schauern kam. Im Laufe des Ostermontags verlagerte sich eine weitere Okklusionsfront von OLINDE II langsam von Westdeutschland ostwärts. Dabei schneite es ein wenig, nach Osten allerdings schwächer werdend. Im Rheinland kam es am letzten Osterfeiertag 2008 zu einer 1cm hohen Schneedecke.

Am Dienstag, den 25. März, hielt die Zweiteilung OLINDEs an. In 500hPa -Druckniveau in etwa 5 Kilometer Höhe betrugen die Temperaturen  um -40°C. Diese tiefen Werte setzten sich in der Höhe auch bis über Deutschland fort, sodass es auch am Dienstag zu verstärkter vertikaler Luftbewegung kam, woraus kräftige Schneeschauer resultierten. Bis zum Dienstagmorgen entstand im deutschen Flachland vielfach eine kleine Schneedecke: Zum Beispiel Stuttgart 5 cm, Köln-Bonn 6 cm und Wittmundhafen an der Nordsee 8 cm. In der Nacht zum Dienstag sanken die Temperaturen für Ende März auf beachtliche Werte von zum Beispiel  -6°C in Leck (Schleswig-Holstein).

Zum Mittwoch hatte sich OLINDE I vor der mittelnorwegischen Küste aufgelöst. Der ehemalige zweite Kern, nun wieder als OLINDE bezeichnet, verlagerte sich nur unwesentlich von Dänemark nach Süden in Richtung norddeutscher Ostseeküste. Im Verlauf des Dienstags und der darauf folgenden Nacht kam es weiterhin zu Schneefällen, die im Flachland allerdings verbreitet gering ausfielen, während es in Staulagen von Mittelgebirgen und den Nordalpen zu größeren Neuschneemengen kam: Exemplarisch betrugen die Gesamtschneehöhen am Mittwoch 07 Uhr MEZ auf der Wasserkuppe 51 cm, auf dem Fichtelberg 89 cm und auf der Zugspitze 340 cm.

Im Tagesverlauf stiegen die Temperaturen in der Höhe (500hPa-Niveau) von Westen her auch wieder an. Die -40°C hatten ja für die Schauertätigkeit in den Tagen nach Ostern gesorgt. Die Niederschlagstätigkeit nahm somit langsam ab. Von Frankreich her drängte ein Höhenkeil Richtung Osten und verdrängte das Höhentief OLINDE nach Nordpolen, wo sich das Tief schließlich auch auflöste. Ab Donnerstag, dem 27. März, konnte OLINDE nicht mehr auf den Wetterkarten analysiert werden.     

 


Geschrieben am 12.04.2008 von ?

Wetterkarte: ?

Pate: Dr. Fritz Henning