Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  OLLIE

(getauft am 08.04.2009)

 

Am Mittwoch, den 08.04.2009 wurde ein Tiefdruckwirbel auf den Namen OLLIE getauft. Das Tief bildete sich über dem mittleren Nordatlantik in der Tiefdruckrinne der Nordhemisphäre.

Am ersten Tag seines Lebenslaufes hatte OLLIE noch keinen Einfluss auf das Wettergeschehen über Mitteleuropa. Der Kerndruck betrug nur etwa 1000 hPa, jedoch wurde zu diesem Zeitpunkt eine Verstärkung prognostiziert.

In den folgenden 24 Stunden sank dann auch tatsächlich der Kerndruck um 10 hPa und nun war OLLIE auch im Satellitenbild deutlich als Wirbel ausgebildet. Mit seinem Zentrum lag das Tief vor der Irländischen Westatlantikküste. Der Tiefdruckwirbel hatte sich also mit der allgemeinen Höhenströmung nach Nordnordost verlagert und bestimmte mit vielen Wolken und Regenfällen an diesem Donnerstag vor allem den Wetterablauf über Irland und Großbritannien. Dahingehend konnte die Wetterstation in Glasgow 9 Liter pro Quadratmeter registrieren.

Eine kräftige Hochdruckzone erstreckte sich von der Iberischen Halbinsel über Deutschland hinweg bis nach Russland und verhinderte somit ein weiteres östliches Vordringen der wetteraktiven Fronten von OLLIE. Die Kaltfront des Tiefs erreichte neben Großbritannien am 10.04.2009 aber auch Portugal und den Westen Spaniens. Dort sorgten schauerartig verstärkte Regenfälle für Niederschlagssummen von 14 l/m² in Porto und sogar 16 l/m² in La Coruna. Deutschland profitierte unterdessen von der Lage des Tiefs, denn auf der Vorderseite der Warmfront gelangte subtropische Luft bis in die Bundesrepublik. Somit sorgte OLLIE vielerorts für den ersten Sommertag des Jahres 2009; an dem die Höchsttemperatur ≥25°C erreichte. Im äußersten Westen der Republik bildeten sich in dieser Luftmasse örtlich schwache Gewitter.

Am Samstag, den 11.04.2009 lag OLLIE mit seinem Zentrum weiterhin im Seegebiet zwischen Schottland und Island. Die Fronten hatten ihren Einflussbereich auf Frankreich und Deutschland erweitert. So traten an der Grenze zu den Benelux-Ländern gelegentlich einzelne Schauer auf. Im Rest des Landes schien dagegen bis zu 13 Stunden lang die Sonne bei 22 bis 25°C. In Aachen gab es immerhin noch 7 Sonnenstunden.

Am folgenden Tag zog OLLIE entlang der Westküste Norwegens nach Norden weiter und verschwand am Dienstag, den 14.04.2009 aus dem Einzugsgebiet der Berliner Wetterkarte.


Geschrieben am 23.05.2009 von R.Büttner

Wetterkarte: 11.04.2009

Pate: Doris Kretschmann