Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet OLLI
(getauft am 26.01.2007)
Am Freitag, den 26.01.2007
bildete sich vor der Südküste Grönlands über dem Nordatlantik ein Wellentief
aus, welches auf den Namen OLLI getauft wurde. Am Tag der Namensgebung war das
Tief nicht sonderlich wetteraktiv und hatte auch noch keinen Einfluss auf den
Wetterablauf in Europa.
Am nächsten Tag lag
das Zentrum des stärker gewordenen Tiefdruckgebietes direkt vor der südgrönländischen
Nordatlantikküste und die Warmfront des Tiefs hatte bereits Island in Richtung
Osten überquert. Dabei setzte auf der Insel Tauwetter ein und es fiel
verbreitet Sprühregen. Die Hauptstadt Reykjavik meldete an diesem Tag eine
Höchsttemperatur von 7 Grad Celsius.
Am Sonntag, den
28.01.2007 zog OLLI, eingebettet in einer kräftigen Höhenströmung, weiter nach
Osten. Der Kerndruck des Wirbels fiel weiter und es bildete sich ein starkes
Windband aus, daher wurde OLLI von nun an als Sturmtief betrachtet. Das Tief
überquerte Island und lag am Mittag über Dänemark. Dabei kam es in
Großbritannien zu leichtem Sprühregen und an der
Deutsch-Holländischen-Nordseeküste wurden einige Schauer ausgelöst. Als die
Frontensysteme Deutschland überquerten, setzte im ganzen Land Tauwetter ein. In
München lag die Höchsttemperatur bei 4°C, in Bremen waren es sogar 8°C. Der
meiste Niederschlag fiel in den Mittelgebirgen. Im Harz konnten innerhalb von
24 Stunden bis zu 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registriert werden.
Oberhalb von 700 Meter fiel der Regen als Schnee. In der Nacht kam es auf den
Gipfeln der Mittelgebirge zu teils heftigen Orkanböen. So meldete
beispielsweise die Wetterstation auf dem Fichtelberg
Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 140km/h.
Am Montag, den
29.01.2007 befand sich das Zentrum des Tiefdruckgebietes über Polen.
Deutschland lag auf der Rückseite eines ausgeprägten Frontensystems und dies
hatte zur Folge, dass fast im gesamten Bundesgebiet Niederschlag fiel. Im
Norden Deutschlands hauptsächlich in Form von Schauern, im Süden als Regen.
Natürlich hatte es die Sonne an diesem Tag schwer sich zu zeigen, aber entlang
der deutschen Küsten konnten bis zu 6 Stunden Sonnenscheindauer verzeichnet
werden. Die Höchsttemperatur in der Bundesrepublik lag verbreitet bei über 6°C.
Die kräftige
Höhenströmung sorgte weiterhin für eine rasche Verlagerung des Tiefs. Daher lag
OLLI bereits am nächsten Tag mit seinem Kern über Südostrussland. Seine Schnee-
und Schneeregenschauer beschränkten sich nun auf den russischen Raum sowie auf
das Gebiet nördlich des Schwarzen Meeres.
In den nächsten Tagen
behielt das Tief OLLI seine nordöstliche Zugbahn unter Abschwächung seines
Kerndruckes bei und verschwand am Freitag, den 02.02.2007 aus dem Einzugsgebiet
der Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 11.05.2007 von Ronny Büttner
Wetterkarte: 29.01.2007
Pate: Oliver Steinmann